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Es gibt kaum ein Kleidungsstück, dem eine so zentralle Rolle zukommt, wenn es darum geht, Meinung zum Ausruck zu bringen. Wieder einmal hat es ein Schuh in die Schlagzeilen der weltweiten Presse gebracht. Schließlich können unsere Treter noch viel mehr, als unsere Fußsohlen vor alltäglichen Unebenheiten zu schützen. Laut Spiegel-Online hatte am gestrigen Sonntag ein TV-Journalist in Bagdad mit einem Schuh nach US-Präsident Bush geworfen. Dabei soll er „Das ist mein Abschiedskuss, du Hund,“ gerufen haben. Der Schuhwerfer hatte seine Meinung zu Bushs Irak-Politik auf einer Pressekonferenz zum Ausdruck gebracht und fand damit viel Unterstützung, aber auch einige Gegenstimmen. Als Vertreter der neutralen Presse ist sein Verhalten sicherlich unprofessionell. Doch sein Arbeitgeber, der irakische TV-Sender al-Bagdadija steht hinter dem Journalisten.

Wie im Post von Rober Basic auf basicthinking bereits richtig erkannt: in der Weltpolitik wurde das Augenmerk schon desöfteren auf Schuhe gelenkt. Schließlich schwang Nikita Chrustschow eindrucksvoll 1960 vor der UNO-Vollversammlung seinen Schuh und knallte damit im Takt seiner Rede aufs Pult.

Bush soll sich in Bagdad gekonnt unter dem fliegenden Treter hinweg geduckt haben. Der US-Präsident später dazu: er könne nur sagen, dass es sich um einen Schuh der Größe 10 (deutsche Größe 44) handelt. Bush soll froh sein, solange ihm keine Journalistin ihre Stilettos an den Kopf wirft. Frau hat auf diesem Gebiet sicherlich die besseren Waffen. Womöglich lässt sich mit Pumps auch besser zielen, da diese über ausgezeichnete Flugeigenschaften verfügen.

Foto: Pixelio/Rainer Sturm