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Iris van Herpen: Herbst und Winter 2010/11

Vor 300 Millionen Jahren bevölkerten Libellen mit 70 Zentimeter Flügelspannweite und 2,50-Meter-Kollegen unseres Tausendfüßlers die Erde. Die Riesen-Insekten verdankten ihre Existenz weniger der Tatsache, dass Paral und andere Insektensprays noch nicht erfunden waren, sondern der sauerstoffreichen Atmosphäre. So vermuten es zumindest Wissenschaftler. Heute bevölkern gigantomanische Insekten nur noch meine Albträume und die Ideenwelt so manches Modedesigners. Die Entwürfen von Iris van Herpen zum Herbst und Winter 2010 / 2011 erinnern mich ein wenig an die bizarre Welt der Wirbellosen. Weitere Fotos mit Mode von Iris van Herpen gibt es unten nach dem Klick …

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Kunst am Körper von Iris van Herpen

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Von Designerin Iris van Herpen kennen wir Abwegiges, was uns zweimal hinsehen lässt. Bei ihr mutiert Mode zum Kunstwerk. Glänzende Materialien und der Wechsel zwischen freier Sicht auf den Körper und Verhüllung sind typisch für sie. Die Gesichtsmasken sind vielleicht nicht jederfraus Sache. Ich könnte mir vorstellen, zum Beispiel in einem der schwarzen Kleider eine avantgardistische Kunstperformance zu besuchen. Das helle Kleid mit den breiten Schultern würde ich auf ein existenzialistisches Filmfest ausführen. Mir gefallen besonders die vielen Variationen bis ins kleinste Detail an ein und demselben Kleidungsstück. Dazu kombinieren wir ganz puristisch nichts außer Boden unter unsere Fußsohlen. Weitere Fotos gibt es unten nach dem Klick …

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Inside Out

Alba D’Urbano, Jackenkleid „Il Sarto Immortale“, Leipzig, 1999, Vorder- und Rückansicht, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, Foto: Maria Thrun

Was darf oben sein und was darunter? Noch bis Frühjahr 2015 zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg die Ausstellung Inside Out. Es geht um Einblicke in die Mode auf unterschiedlichste Weisen. Wie zeigen Modedesigner Oberflächen, die sonst im Verborgenen bleiben? Indem sie das Innere nach Außen kehren, die menschliche Silhouette sprengen, Stoffe aufreißen oder Säume lösen.  Insgesamt sind 55 Entwürfe oder besser gesagt Werke von Rei Kawakubo, Martin Margiela, Alba d’Urbano oder Iris van Herpen, Philippe Starck und anderen zu sehen.

Inside Out, Ausstellung bis Frühjahr 2015, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg

Harry Gordon, Poster Dress „Mystique Eye“, London, 1968, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, Foto: Maria Thrun

Harry Gordon, Poster Dress „Mystique Eye“, London, 1968

Rei Kawakubo, Damenkleid Comme des Garçons, Tokio, Frühling/Sommer 2012, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, Foto: Maria Thrun

Rei Kawakubo, Damenkleid Comme des Garçons, Tokio, Frühling/Sommer 2012

Iris van Herpen, Snake Dress, Haute Couture, Amsterdam, 2011, Seitenansicht, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, Foto: Maria Thrun

Iris van Herpen, Snake Dress, Haute Couture, Amsterdam, 2011, Seitenansicht

Alle Kleidungsstücke sind Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, Fotos: Maria Thrun