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Verstecktes Telefon

Verstecktes Telefon

Hände und Kopf sind im Winter warm verpackt. Das Erschwert die Nutzung des Smatphones. Bevor Ihr auf die verrückte Idee kommt, Euch den Lautsprecher direkt ins Gehirn implementieren zu lassen, solltet Ihr vielleicht über Alternativen fürs Telefonieren und Musikhören nachdenken. Zum Beispiel gibt es jetzt hi-Hat und hi-Head, das sind zwei Mützen mit integrierten Lautsprechern. Oder die witzigere Variante: den Handschuh hi-Call. Per Bluetooth ist der Strick- oder Lederhandschuh mit dem Mobiltelefon verbunden. Sobald es klingelt, hebt Ihr eine Hand hoch, der Daumen kommt ans Ohr, der kleine Finger vor den Mund. Euch kommt diese Geste bekannt vor? Ja, bisher deutete man damit ein Telefongespräch an. Vermutlich wird Euch manch einer verwirrt hinterher schauen, wenn Ihr Eure Gespräche per Handschuh führt. Aber dafür dürft Ihr Euch über warme Finger freuen.

Mützen-Lautsprecher

Diese Mützen könnt Ihr an Euer Handy anschließen

Handschuhe-Bluetooth-Handy

Sieht aus wie ein normaler Handschuh. Damit lässt sich allerdings telefonieren.

Fotos: www.hi-fun.de

Für Fledermausi

Für Fledermausi

Werft die Feen-Zauberstäbe zur Seite, es gibt Alternativen: Das Fledermaus-Equipment habe ich im Onlinestore von H&M gesichtet. Hübsche Flügel mit passendem Zauberstab und alles in frischem Schwarz-Grau. Da sich Halloween nähert sind wir auf der Suche nach einem passenden Kostüm. Als ich meiner Tochter zu Karneval Flügeln aus Federn gekauft hatte, warf meine Mutter mir vor, ihrer Enkeltochter tote Hühner auf den Rücken zu binden. Meine Mutter hat völlig recht und ich tendiere zu reiner Kunst. Hierfür musste keine einzige Fledermaus leiden. Passende Kleidchen im blassrosa Tüll habe ich ebenfalls entdeckt. Mit diesem Outfit werden wir jedes Monster in die Flucht schlagen und gehen auf Kuschelkurs mit allen geflügelten Freunden der Nacht. Nur das Pfeifen üben wir noch.

Blassrosa-Tuellkleid-Halloween

Tüllkleid mit schwarzen Faltern. Um 30 Euro

Jacke-Fledermausaermel-Halloween

 

Kapuzenjacke mit Fledermausflügeln. Um 20 Euro

Graues-Tuellkleid-Halloween

Graues Tüllkleid mit Rosen.

Am Elternabend haben die Erzieherinnen meiner Tochter dezent auf die kindergartenuntauglichkeit von Tüll hingewiesen. Deswegen auch hier: Tüll bitte nur an Karneval und Halloween.

Alle Fotos: H&M, Herbst 2015

Abschluss der New York Fashion Week: Marc Jacobs

Marc Jacobs verlegt seine Show bei der New York Fashion Week in ein Kino aus dem Jahr 1969, ins Ziegfeld Theatre und präsentiert seine Mode im Stil des American Cinema. Was typisch für den Film der beginnenden 1970er war? Die damals populären Western spielten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Filmkostüme sollten dies selbstverständlich darstellen, doch im Rückblick sieht man ihnen die Entstehungszeit des Filmes an. Es entsteht ein merkwürdiger 70er-Jahre Retromix, den Marc Jacobs großartig darstellt. Fast wie im Zirkus mischt er auffällige Muster und Farben. Knallig ging es damals auch im Kino zu. Hatte man bisher nur teure Produktionen im aufwändigen Technicolor-Verfahren drehen können, stieg man jetzt auf billigere Technik um. So konnte selbst der schrecklichste B-Movie in Farbe gedreht werden. Und es glänzte die Synthetik in Pastelltönen um die Wette. Wie schön, dass Marc Jacobs dieser leichtfüßige Hinweis auf die teils gruselige Mode im Kino gelingt, ohne selbst daneben zu greifen. Perfekt harmonieren alle Streifen, Karos und bunten Farben miteinander. Sie verleihen den Models einen Hauch Kino-Ambiente und schaffen die schwierige Gratwanderung zwischen Dramatik und Starlet.

Selbstverständlich gab sich auch Marc-Jacob-Muse Beth Ditto die Ehre.
Alle Fotos via Getty Images
Slim, Boyfriend oder Bootcut?

Slim, Boyfriend oder Bootcut?

 

Wir wandern beim Jeanskauf lässig an Regalen mit Slim, Bootcut oder Boyfriend vorbei. Selbstverständlich weiß das weitgereiste Cowgirl, was mit diesen Begriffen gemeint ist. Oder etwa nicht? Bootcut-Jeans sind kürzer, damit die Stiefel noch drunter passen? Slim-Jeans machen schlank und Boyfriend sind milde Leihgaben, weil man übers Wochenende vergessen hat die Wechselhose einzupacken? Nicht ganz. Damit ihr zu Hause nicht ganz so enttäuscht seid, wenn ihr nicht die passende Hose zu Euren langen Touren im Sattel gekauft habt, möchte ich Euch auflkären. Das versteckt sich hinter den Fachbegriffen für Jeans:

Jeans in Bootcut

Bootcut

Die Bootcut-Jeans passen tatsächlich am besten zu Stiefeln. Aber sie sind nicht weiter oben abgeschnitten, sondern am Hosenbein besonders ausgestellt. Durch die zusätzliche Weite am Saum passt der Stiefel noch locker drunter und die Jeans kann über Schuhen und Stiefeln getragen werden. In Kombination mit hohen Absätzen lassen sich so Beine optisch verlängern und wirken schlanker.

Slim-Fit-Jeans

Slim Fit

Die Slim-Fit-Jeans ist eng geschnitten und kaschiert im Gegensatz zur Bootcut überhaupt nichts. Manchmal kann es richtig anstrengend sein, die Beine in die engen Röhren zu schlängeln. Der Bund sitzt tief und die Hosenbeine sind meist recht lang. Ein Umnähen des Saums ist nicht notwendig, denn was an Stoff zu viel ist, schiebt man einfach die Beine hoch. Slim-Fit-Jeans passen zu Ballerinas, wenn Ihr groß seid oder zu High Heels.

Boyfriend-Jeans

Boyfriend

Sie ist nicht tatsächlich vom Boyfriend geliehen, soll aber so aussehen. Ein wenig zu groß, gekrempelte Hosenbeine, lockerer Schnitt – die Boyfriend-Jeans umspielt den Körper. Aber Achtung, sie kaschiert ebenfalls kaum Problemzonen. Wer die Hosenbeine hochkrempelt sollte daran denken, dass dies optisch verkürzt. Falls Ihr sehr groß seid, ist das prima. Die Boyfriend-Jeans bleibt immer lässig und ist nie elegant, egal, was Ihr damit kombiniert.

Straight-Leg-Jeans

Straight Leg

Eine Hose mit gerade geschnittenem Bein – die Straight Leg-Jeans ist ein Kompromiss und kommt weitgehend ohne Überraschungen aus. Ihre Form ist klassisch, nicht zu eng anliegend, aber hat ein Langweiler-Image. Eigentlich ist dies nicht berechtigt, denn sie steht fast jeder Figur und ist ein Alleskönner.

Dies sind die zentralen Grundformen der Jeans. Einzelne Labels bieten Variationen an, für die sie jeweils eigene Namenskombinationen gefunden habe. Mit diesem Grundwissen werdet Ihr in Zukunft gekonnt lässig am Jeansregal vorbeiflanieren. Übrigens lässt es sich auch online flanieren: Eine schöne Auswahl findet Ihr bei ABOUT YOU

Alle Fotos sowie mit freundl. Unterstützung von About You.

Fashionfilm „The Wedding“

Der Fashionfilm ist mittlerweile eine Gattung für sich und zeigt im Bewegtbild, was bisher nur als Foto wirken musste. Das kann bereichern – tut es nur nicht immer. Es gibt Bilder, die ihre Spannung dadurch erzeugen, dass der Betrachter weder weiß, was vorher passiert, noch was danach kommt. Sie erzählen einen Bruchteil einer Geschichte und überlassen alles weitere der Vorstellungskraft. Beim Fashionfilm „The Wedding“ sollte dies auch so sein, doch das gemeinsame Warten mit der Braut auf ihren Göttergatten wird auf Dauer ein bisschen langweilig. In dem Moment, in dem Abbey Lee als Frischvermählte den Dolch gegen die Hochzeitstorte hebt, wünsche ich mir nichts sehnlicheres, als dass sie kräftig zustößt. Ich will die Sahne fliegen sehen. Stattdessen schleckt die Braut am Messer, schnappt brav an den dargebotenen Trauben und macht im barock-üppigem Ambiente weiterhin ein Schmollmündchen. Bei Ellen von Unwerth sind wir böseres gewohnt. Wollte sie mit dem Film an den Softporno der 1980er erinnern? Das funktioniert visuell – und leider auch auf der dramatischen Ebene. Die Drehbücher genannter Filme hatten ähnlich viel Inhalt.

 

Mode-Kunst aus Fernost

900 Modedesignstudenten von 32 Schulen haben in der vergangenen Woche ihre Entwürfe auf der chinesischen Modewoche präsentiert, zur „China Graduate Fashion Week 2015“. Noch immer ist es die große Zahl, die uns aus dem fernöstlichen Land beeindruckt. Aber dort, wo man früher zu Gleichschritt im Einheitslook tendierte, ändert sich vieles. Die Thronfolger der Einkindpolitik werden erwachsen. Nie mussten sie sich innerhalb ihrer Familie der Mehrheit unterordnen. Und das wird heute weithin sichtbar. Jeder der 900 jungen Menschen scheint auf der Suche nach einem eigenen Weg zu sein. Einflüsse der Modewelt sind erkennbar – aber kaum ein Entwurf ähnelt dem anderen – auch bei Gruppenarbeiten gibt es große Variationsbreiten. So etwas wie einen landestypischen Look kann ich nicht ausmachen. Bei so vielen kreativen Köpfen mag der ein oder andere weniger begabte darunter sein, aber es gibt wahnsinnig viele großartige Talente aus China. Das Reich der Mitte hat sich aufgemacht, die Zentralen der Modewelt zu erobern. Muss sich der demokratische Westen von der neuen Generation eines sozialistischen Staates zeigen lassen, was Indivualismus bedeutet? China selbst scheint sich da noch unsicher zu sein. Denn zu viel Einzelgängertum vermeidet man: Die Namen der  Modedesigner sind kaum rauszufinden. Stattdessen werden die Schulen genannt.

In der Farbe Rot besteht bei diesen Entwürfen eine Bezug zum alten China wie auch zum Kommunismus. Aber die Form ist bizarr und fast wie die Indivdualität einzelner Schneeflocken. Die Herangehensweise unterscheidet sich zwischen der beiden ersten Entwürfen und den beiden folgenden deutlich.