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Shopping-Tipp: Herbstliches von Stokx

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Das hätten wir schon viel früher gebraucht: Taschen zum Anbinden, in denen die Frauen-Komplettausrüstung genug Raum findet, Röcke, die reichlich Bewegungsfreiheit bieten, um sich darin wie eine Brezel zu verbiegen und einen Regenmantel, der jedem Duisburger, Berliner, Münchner, Hamburger oder sonst welchem Wetter stand hält. Die Designerin Melinda Stokes schafft hochfunktionale Kleidungstücke. So kann das Kleid gleichzeitig auch Hemd oder Tasche sein. Besonders empfehlendwert für die Herbstsaison: der Regenmantel. Zu finden sind Melinda und ihre Mode im Atelier und im Stokx-Shop in Berlin-Mitte.

www.stokx.de

(Fotos: Stokx)

Hühnerpopo

[singlepic=53,320,240,,]Topmodel Naomi Campbell soll einmal auf die Frage, warum sie die Küchenmöbel aus ihrer damals neu bezogenen New Yorker Wohnung hinaus warf, geantwortet haben: Was soll ich mit einer Küche, ich koche ja eh nicht. Frau Campbell funktionierte den Raum, der zum Kochen vorgesehen war, um und ihre Wohnung besaß keine Küche mehr. Das Model lässt sich wohl meist ihr Salatblatt oder die tägliche Gurke vom Lieferservice bringen. Kann auch sein, dass sie ab und zu mal im Bistro an der Ecke ein Radieschen und ein halbes Knäckebrot knabbert.

Auf meine eigene Art und Weise habe ich mir heute einen Naomi-Campbell-Tag gemacht und habe nicht selbst gekocht. Vor unserem Supermarkt steht donnerstags immer ein Hühnchen-Wagen, wo sie den ganzen Tag über Federvieh an großen Spießen rösten. Dort habe ich mir ein halbes Hähnchen gegönnt. Nach dem Auspacken zu Hause erlebte ich den Freuden-Höhepunkt des Tages: meine Augen müssen groß und hungrig ausgesehen haben, als ich vor der Theke des Hühnerwagens stand und meine Bestellung machte. Der nette junge Mann hatte mir die Vogelhälfte mit dem Hühnerpopo gegeben. Geht man jetzt davon aus, dass ein Hühnerpopo mittig sitzt, weil der Vogel ja einen halbwegs symmetrischen Körperbau hat, habe ich also die größere Hälfte bekommen. Das erfüllte mich mit großer Zufriedenheit. So ein Naomi-Campbell-Tag kommt mich teuer zu stehen, da ich nicht über ein Topmodel-Gehalt verfüge, aber zumindest habe ich heute die Hühnchenhälfte mit Popo bekommen.

Schöne Grüße von der Stubenfliege. Sie schwirrt immer noch sehr lebendig durch meine Wohung und macht sich gerade über die Reste meines Essens her.

Foto: © m.gade/PIXELIO

Shopping-Tipp Bocci Lampe: Licht für Individualisten

Seit einigen Tagen quälen mich Nacken-Schmerzen. Es tut weh, wenn ich den Kopf zur Seite hin drehe. Immerhin kann ich noch den Kopf in den Nacken legen und nach oben schauen zum Beispiel in Richtung Lampe. (Was für eine Überleitung) Zu Hause fehlen mir noch die weiten Räume mit den hohen Altbaudecken, um die Bocci Lampe 21.21 aufhängen zu können. Entsprechende Einrichtung müsste auch noch her. Bocci, ein kanadischer Spezialist fürs Wohnen im individuellem Design, liefert verschiedene ungewöhnliche Leuchten. Die Lampe besteht, wie der Name schon sagt, aus 21 einzelnen Leuchten, die man je nach Wunsch in unterschiedlicher Höhe hängen kann. Jede einzelne unterschiedet sich im Aussehen von den anderen. Wer möchte da schon nach untern gucken?

Fotos: Bocci

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Wenn Schaufensterpuppen nicht mehr wollen

[singlepic=47,320,240,,]Sie arbeiten rund um die Uhr, bekommen keinen Lohn und halten trotzdem still: Schaufensterpuppen. Die französische Compagnie Royal de Luxe hat ein Herz für die ausgebeuteten und beweist mit ihren Installationen in den Schaufenstern des Berliner Kaufhaus des Westens, dass auch Puppen Emotionen haben. In den elf Schaufenstern geht es hoch her. Hinter jeder Scheibe spielt sich ein anderes Schicksal ab. Da hat sich das kleine Mädchen mit seinem Rüschenkleid fein gemacht, um den Großvater auszubuddeln und mit ihm Geburtstag zu feiern. Ein Mann trinkt einen Schluck zu viel Alkohol und versinkt dafür in einer Pfütze. Das Liebespaar muss sämtliche Hindernisse überwinden, um den Weg zueinander zu finden. Aus dem Mund einer Sängerin kullern exzessiv die Liedpassagen, bis sie geknebelt am Boden liegt und keinen Ton mehr von sich geben kann. Dem Spektakel im Schaufenster gibt die französische Theatergruppe den Titel „La Révolte des Mannequins“, auf Deutsch „Der Aufstand der Schaufensterpuppen“.

Sie sind lebendig

[singlepic=48,320,240,,]Das Schaufensterpuppen eigentlich lebendig sind, habe ich schon längst gewusst. Besonders, wenn es in den Kaufhäusern Abend wird und sich die Läden langsam leeren, ist es mir schon oft passiert: Müde von einem Shopping-Tag und ganz versunken ins Befühlen, Erriechen und Besehen der Kleidung an den vielen Bügeln und Ständern, habe ich plötzlich das Gefühl, ich werde beobachtet. Aus dem Augenwinkel erkenne ich eine Gestalt und drehe mich mit einem Ruck zu ihr um. In diesem Moment stehe ich Auge in Auge mit dem ewig gleich lächelnden Gesicht einer Schaufensterpuppe. Ungerührt blicken Kunstharzaugen auf mich herab. Doch sobald ich mich umdrehe und davon gehe, scheinen sie mir hinterher zu blicken.

Von Schaufensterpuppen in den Wahnsinn getrieben

Kein Wunder, dass laut der Compagnie Royal de Luxe schon Menschen von Schaufensterpuppen in den Wahnsinn getrieben wurden. Um 1900 soll so sagt die Truppe ein unbekannter Holländer mit der Herstellung von Schaufensterpuppen begonnen haben, deren Äußeres dem Menschen sehr ähnelte. Er feierte mit seinen Puppen große Erfolge auf der Pariser Weltausstellung. Einige Monate später jedoch, wurde dieser Holländer wahnsinnig und beging Selbstmord. Er hatte zuvor behauptet, dass gelegentlich Tränen über die Gesichter seiner Kreaturen kullerten. Niemand hatte ihm Glauben geschenkt. Für manche sind Schaufensterpuppen Gefangene im eigenen Kunstharzpanzer. Manchmal gelingt es ihnen, daraus auszubrechen und zu zeigen, wie viel in ihnen steckt. Sie werden wie in den Schaufenstern am Berliner Kurfürstendamm zu Aufständischen. La Révolte des Mannequins.

weitere Infos zu „La Revolte des Mannequins“

http://larevoltedesmannequins.blogspot.com/