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Heute habe ich mich wieder mittags mit meinen Freunden R. und T. in der Uni-Mensa getroffen. T. ist der böse Mensch, der meinen armen Mini versetzt hat. Auch in Duisburg beginnt der Frühling und damit die Entenfütter-Saison. Früher machte es mir Riesenspaß, trockenes Brot aufs wehrlose Federvieh zu schmeißen. Mittlerweile kam die Einsicht, denn man hat mir gesagt, dass Brot in Entenbäuchen aufquillt und die armen Vögel zum Platzen bringt.  …

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Wobei T. sagte, er habe noch nirgendwo geplatzte Enten rumliegen sehen. Vielleicht ist es doch nicht so schädlich, Vögel mit Brot zu füttern? Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zu unseren gefiederten Freunden.

Als kleines Kind verbrachte ich einige Zeit bei Verwandten in Bolivien. Sie besaßen ein Haus in der Stadt und eine Farm draußen auf dem Land. Am Wochenende fuhren wir oft raus und nahmen einmal zwei Gänse hinten auf der Ladefläche des Pickups mit in die Stadt. Diese Gänse lebten noch einige Tage im Garten des Stadthauses. Jedes Mal, wenn kein Erwachsener dabei und ich mit den Gänsen allein war, stürzten sich die beiden auf mich und hauten mir mit ihren Flügeln rechts und links eine runter. Mein Gesicht war für sie in der passenden Höhe. Ehrlich gesagt habe ich die beiden später mit größter Freude verspeist. Ich war damals erst vier Jahre alt und weit davon entfernt, mir über vegetarische Ernährung Gedanken zu machen.