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Katie Eary: Männer, traut Euch!

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Die Herren, die hier die Frühjahrs- und Sommermode 2010 von Katie Eary präsentieren, erinnern mich an Entdecker aus einer besonders liebevoll ausgestatteten Jules-Vernes-Verfilmung. Falls Ihr ein Mann seid und es Euch auch in 80 Tagen rund um die Welt zieht oder Ihr 20.000 Meilen auf den Meeresgrund abtauchen wollt, solltet Ihr Euch unbedingt mit einer dieser schicken Brillen ausstatten. Solche Looks machen sich wahlweise auf dem Mond oder am Mittelpunkt der Erde gut und bevor ich mich durch 62 Jules-Verne-Romane und -Erzählungen durchtexte, malt Euch selbst aus, wo Ihr diese Mode tragen wollt. Ganz sicher werdet Ihr Euch nicht in Eurem kleinen Heimatdorf so vor die Tür wagen, oder doch?

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Faszinierend: sieht ein wenig nach Röntgenaufnahme aus. Mode, die das Innere quasi nach außen kehrt.

Weitere Looks gibt es auf der Homepage von Katie Eary.

Fotos: Katie Eary

Vladimir Karaleev Herbst und Winter 2010

vladimir karaleev – pro forma – fall 10 11 from Mary Scherpe on Vimeo.

Mary Scherpe verblüfft jetzt auch über ein weiteres Medium. Sie hat die Herbst- und Winterkollektion 2010 von Vladimir Karaleev in bewegten Bildern festgehalten. Stundenlang könnte ich dem Model beim Blinzeln in die Sonne zusehen. Bekannt geworden ist Mary Scherpe durch ihre Streetstylefotografie auf Stil in Berlin. Von dort aus erobert sie zurzeit weitere Disziplinen, wie hier zu sehen ist. Weitere Fotos zur Mode von Vladimir Karaleev dürft Ihr bei Mary bewundern.

Den Film habe ich bei Mahret entdeckt.

Boobquake Day – die Frauen sind schuld

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Kleidung kann Revolutionen auslösen, doch laut Kasem Sedighi vermögen tiefe Ausschnitte und kurze Röcke noch viel mehr: Sie bewirken Erdbeben, wie der muslimische Geistliche in einer Teheraner Moschee erklärt hat.  Er machte unzüchtig gekleidete Frauen als Ursache für die Naturkatastrophen aus. Weswegen sich also Frauen rund um den Globus verhüllen sollen. Weder möchte ich zum Tschador greifen noch zu solchen Maßnahmen wie Bloggerin Jen McCreight sie vorschlägt.

In einem Posting rief sie den Boobquake Day am heutigen 26. April 2010 aus und forderte Frauen auf, Oberteile mit tiefem Ausschnitt zu tragen. Sollte kein Erdbeben die Folge sein, wäre die These des muslimischen Geistlichen widerlegt. Ich vermute, wir würden uns mit tiefem Dekolté, wie Spiegel-Online es richtig bemerkt hat, auf eine ähnliche Ebene begeben, auf der Sedighi argumentiert. Einen Nachweis erbringen, indem frau ihre Cs oder Doppel-Ds in die Kamera streckt? Wirklich schlauer als den muslimischen Geistlichen lässt es uns Frauen nicht aussehen. Da verweise ich lieber auf die Tücken der Plattentektonik, also auf die Wissenschaften.

Linktipps zum Thema Boobquake Day:

Aufruf zum Boobquake Day von Jen McCreight auf ihrem Blog Blag Hag.

Maedchenmannschaft zum Thema Brüstewackeln.

Spiegel-Online zum Tag des Brustbebens.

Sponsoren für Trauminsel gesucht

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Projekt Sonic Iceland

Blogger Kai Müller ist inselsüchtig, ihn fasziniert Island mit seiner Landschaft, Kulturszene, seinen Bewohnern und ihren Eigenheiten. Auf seinem Blog Stylespion (übrigens einer der erfolgreichsten und reichweitenstärksten deutschsprachigen Blogs) hat uns Kai Berichte über Schneetreiben im April, über Schnurrbart-Wettbewerbe und über die wunderbare Musikszene Islands geliefert. Wir, seine Leser wollen mehr davon. Deswegen hat Kai zusammen mit Marcel Krüger das  Projekt Sonic Iceland gestartet. Wer die beiden als Sponsor unterstützen möchte, so dass sie einen Aufenthalt auf ihrer Trauminsel finanzieren können, findet weitere Infos zum Projekt auf der Homepage zu Sonic Iceland.

Sie selbst schreiben über sich und Sonic Iceland:

Kai Mueller, blogger and photographer from Cologne and Marcel Krueger, German expat living in Dublin, are travelling to Iceland.
Our aim is to create a portrait of Iceland and its music – and this not as the stereotype music journalists visiting Reykjavik for a long weekend. We are enthusiastic about music, and especially about the diversity of the Icelandic music.
We are going to meet the Icelandic people to see how they live, work, play and of course how they create their music – and how the country, its current situation and the incredible landscape is connected to all of this.
Support us! See how you can help us to support the icelandic music scene.

Foto: Sonic Iceland / Kai Müller

Der Reiz des Individuellen

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These des Facehunters

Vom „Kampf der Trends“ schrieb der Spiegel in seiner Ausgabe vom 22. März 2010. Denn Modeblogger Yvan Rodic alias Facehunter vertritt in seinem neu erschienenen Buch die These, dass die Individualisierung der Mode zurzeit ein historisches Hoch erreicht hat. Das hinterlässt bei jedem, der uns mit Menschen vergangener Jahrhunderte vergleicht, ein Runzeln auf die Stirn. Denn das Setzen von Trends und damit das Nachahmen hat bereits eine lange Geschichte und in seiner Entwicklung heute einen Höhepunkt erreicht.

Beschleunigung der Trendwelle

Geht man in der Geschichte zurück, lassen sich schon frühe Anfänge des Nachahmens erkennen. Zwar verließ manche Dorfschönheit im Mittelalter nie ihr kleines Stück Land, doch fahrende Händler berichteten ihr, dass eben jene Halskette aus bunten Steinen sich im Nachbardorf so gut verkaufte, dass sie unbedingt auch zugreifen müsse. Modetrends gibt es, seit Menschen reisen, also eigentlich schon immer. Einzig die Geschwindigkeit, mit der sie sich ausbreiten, hat sich erhöht.

Im 17. Jahrhundert brauchte ein Modestich einige Wochen, bis er von Paris mit dem Schiff in die neue Welt gebracht worden war und in Neu Amsterdam, dem späteren New York eine Moderevolution auslösen konnte. Heute erscheint ein Foto, das Yvan Rodic für sein Modeblog schießt, innerhalb von Sekunden auf Bildschirmen rund um den Globus. In zahlreichen Ländern nehmen Modefans die neuen Ideen auf und kleiden sich ähnlich. Beschleunigung bedeutet für Mode gleichzeitig einen Verzicht auf Individualität.

Projekt Exactitudes

Selten sahen wir uns so ähnlich wie heute. Das beweist der Text im Spiegel sehr anschaulich mit dem Hinweis auf Exactitudes. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Künstler Ari Versluis und Ellie Uyttenbroek, die Tafeln mit jeweils zwölf Fotos zeigen Menschen, die sich fast exakt gleich stylen. Seit 14 Jahren sammeln die beiden Künstler Fotos von Looks aus aller Welt und zeigen ihre faszinierenden Gegenüberstellungen auch im Web.