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Wir Frauen haben allen Grund, aufs Jodeldiplom stolz zu sein. „Da hab‘ ich was eigenes, wenn die Kinder mal aus dem Haus sind“, sagt Frau Hoppenstedt in Loriots berühmtem Sketch.  Schließlich waren es die scheinbar unnützen Qualifikationen unserer Mütter, die uns Frauen den Weg in die Berufswelt geebnet haben. Ein Bekenntnis zum emanzipierten Holleri du dödl di …

Stolz aufs Jodeldiplom

Im Sketch von 1978 erklärt die stolze Frau Hoppenstaedt, warum sie sich zu einer Ausbildung am Institut für modernes Jodeln entschlossen hat: damit sie etwas eigenes habe, auf eigenen Füßen stehe. Das Jodeldiplom verhalf ihr zu keinem Aufstieg in den Konzernvorstand eines großen DAX-Unternehmens. Aber Frau Hoppenstaedt leistete wertvolle Pionierarbeit für nachfolgende Frauen. Schließlich kam sie auf die Idee, sich eigene Wünsche zu erfüllen und ihr Leben nicht ausschließlich nach Mann und Kindern auszurichten.

Das Jodeldiplom wird als Meilenstein in der Geschichte der Emanzipation unterschätzt. Und heute? Sind wir Frauen eine so schützenswerte Minderheit, dass wir immer noch einen eigenen Gedenktag brauchen?  Zurzeit bewegen wir uns beruflich im Mittelfeld. Weder halten wir uns aus der Wirtschaft völlig zurück, noch sitzen wir an den zentralen Schalthebeln. In vielen anderen Ländern sind Frauen zusätzlich stark sozial benachteiligt. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und so lange brauchen wir den Weltfrauentag. Wir freuen uns über die kleinen Schritten, die uns zum Ziel führen. Deswegen feiern wir am Weltfrauentag nicht nur die wenigen weiblichen Berühmtheiten aus Politik und Wirtschaft, sondern auch die vielen Jodeldiplom-Inhaberinnen.

Fotos: Stihl/Pixelio