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Beim Schuhkauf lasse ich mir im Geschäft grundsätzlich den Pappkarton dazugeben. Das hat den Vorteil, dass ich das neue Paar darin ganz oben auf meinem Kleiderschrank deponieren kann. Praktisch, denn dann brauche ich bei Bedarf nur einen der übersichtlich geordneten Kartons zu greifen – soweit die Theorie. In der Praxis bin ich zwar groß, aber nicht so groß, dass ich ohne Probleme auf meinen Schrank reichen könnte, das Ding ist riesig. Nach einem Schuhkauf befördere ich die neuen Treter unter Gehoppel und Strecken über die Kante hoch auf den Schrank und schiebe alle bereits darauf stehenden Kartons nach hinten.

Nach einigen Tagen und Wochen stelle ich bei einem Blick hinauf fest, dass ich eigentlich viel zu wenige Schuhe habe und mir wieder ein neues Paar zulegen müsste. Dass hinter der vorderen Reihe noch einige vergessene Kartons stehen, wird mir beim alljährlichen Ausmisten bewusst. Das sind die Momente, in denen ich feststellen muss, dass ich mein knappes Geld wieder doppelt und dreifach in fast identisch aussehende Schuhpaare investiert habe. Sehen wir das ganze positiv und stellen fest, dass ich meinem Stil treu bleibe. Und ein bisschen fühlt es sich schon wie Weihnachten an, wenn unverhofft ein nagelneues Paar Schuhe auftaucht.

Foto: Patricia Guzman / Lifestyle Bunny