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Zum Abschied von Karl-Theodor zu Guttenberg

Da geht er, der bestangezogene Minister im deutschen Kabinett, Karl-Theodor zu Guttenberg. Auch Modeblogger messen immer noch einen Menschen an seinen Wertvorstellungen. Dabei ist es völlig egal, dass ihm von allen Ministern Anzüge am besten stehen, er stets die hübschesten Krawatten trägt und neben seiner schönen Ehefrau so nett lächeln kann. Aussehen bedeutet viel, aber eben nicht alles. Karl-Theodor zu Guttenberg gehört neutral betrachtet zu einer Minderheit, die es leichter als ein Herr Waigel oder eine Frau Merkel hat.

Karriere mit adrettem Äußeren

In den USA hat man den Vorteil eines adretten Äußeren in Politik und Wirtschaft schon vor den Deutschen erkannt und beschäftigt dort Heerscharen von Stylisten und Imageberatern. In einer Langzeitstudie ab 1995 befragten Wissenschaftler der University of Florida Frauen und Männer zwischen 25 und 65 Jahren zu ihrer beruflichen und persönlichen Situation. Zu diesen Daten klassifizierten die Wissenschaftler die Befragten in unterschiedliche Attraktivitätsgrade. Es zeigte sich tatsächlich eine Korrelation zwischen Attraktivität und Einkommen. Gutes Aussehen hebt nicht automatisch das Einkommen, aber zumindest das Selbstbewusstsein. Wer sich selbst schätzt, kann mehr Anerkennung von anderen fordern.

Der verlorene Attraktivitätsbonus

Dieser Attraktivitätsbonus mag auch Karl-Theodor zu Guttenberg sehr genutzt haben beim Start aus dem Nichts heraus in eine erfolgreiche Politikerkarriere. Aber überstrapazieren sollte man solche Umstände nicht. Irgendwann wiegen farblich bestens abgestimmte Accessoires und gut sitzende Anzüge keine Unehrlichkeit mehr auf. Jetzt dürfen wir uns mit den T-Shirts von Mägde und Knechte hübsch machen, uns kaputt lachen, weil wir vielleicht weniger schicke Sachen im Schrank hängen haben, dafür aber eine weiße Weste.

Danke an Horston für den Tipp.

Foto: Mägde und Knechte