Frühmorgens hatten wir den Flug von Düsseldorf nach Budapest genommen und obwohl es in Deutschland auch sehr warm war, erlebten wir eine Steigerung. Trockene 35 Grad Celsius empfingen uns. Mit dem Airport-Shuttle ging es ab zum Hotel und von dort zu einem ersten Rundgang durch die Budapester Innenstadt. Unsere Zungen klebten bereits am Gaumen, als wir in der Ferne das Café Gerbeaud entdeckten. Mit einer Oase in der Wüste ist das gediegene Traditionshaus eigentlich kaum vergleichbar, aber die Limonade rettet Körper und Seele änlich gut. Das mag neben dem Flüssigen an den frisch gepressten Zitronen, Eiswürfeln, der Minze und dem reichlich Süßen gelegen haben. Aber Zucker macht glücklich. Bereits Generationen haben bei Gerbeaud vornehm Süßes verspeist. Und weil es so heiß war, habe ich jeden Tag dort ein Eis gegessen, abends auch mal ein Schnitzel. Das Café ist vielleicht ein wenig teuerer als andere in der Nachbarschaft, aber die Qualität stimmt und das Ambiente ist außergewöhnlich.
Zu den Fotos: Innen hat sich das Café das Ambiente seiner Ursprungszeit bewahrt. Seit 1858 ist dies die wichtigste Adresse für Budpester Schleckermäuler. Über kleinen runden Tischen hängen Kronleuchter, darüber hohe Stuckdecken. Hinter der Kuchentheke stehen Damen, die aussehen, als würden sie nie auch nur das kleinste Stückchen naschen und bieten mit aufmunterdem Lächeln Kuchen an. Vier Tage Aufenthalt haben allerdings nicht genügt, um sich einmal quer durch die Kuchentheke zu essen. Es ist auch nicht ganz so preiswert, aber es lohnt sich, sein Geld hier zu investieren. Besonders die Limonade empfehle ich Euch. Mehr Fotos findet Ihr bei Facebook.
Fotos: Patricia Guzman / Lifestyle Bunny
Wow, das Café Gerbeaud hat wirklich einen ganz eigenen Stil. Wirkt ein wenig altmodisch in der heutigen Zeit und dennoch sehr hochwertig, edel, teuer. Die großen Torten und die kleinen Törtchen sehen richtig lecker aus. Ich hätte mich liebend gern durch das Sortiment probiert
Ja, Gerbeaud ist wunderschön und die Produkte waren immer hochwertig, aber leider ist die Caféleitung in letzter Zeit wohl verrückt geworden. Zuerst schaffen sie die weltberühmte Dobos-Torte ab (sie ist dann, wahrscheinlich nach mehreren Beschwerden, wieder im Sortiment aufgetaucht), dann erhöhen sie die Preise fast um das 3fache (von 900 Forint auf 2500, plötzlich, innerhalb von wenigen Monaten – das sind jetzt 9-10 Euro pro Stück Törtchen!!!), und schliesslich lassen sie in den historischen Räumlichkeiten die dummste Supermarktmusik aus den Lautsprechern erschallen, wie ich letzte Woche zu meinem Unbehagen feststellen musste. Den Einspänner (festes Bestandteil der mitteleuropäischen Kaffeekultur) gibt es auch nicht mehr, das hässliche Werbeporzellan von Meinl schon und das unfreundliche Service nach wie vor. Schade, wirklich Schade.