von Patricia | Montag, 29. Februar 2016 | Wohnen und Einrichten
Ich liebe Lichtakzente. Für mich haben Lampen neben ihrem praktischen Nutzen auch eine Funktion, die mich begeistert. Sie können Bereiche beim Wohnen betonen. Speziell bei Tischen mag ich dies besonders. Jeder Gast ist tief beeindruckt, wenn der Raum gedämpft beleuchtet ist und alle Augen sich auf eine strahlende Tafel richten. Solch ein Tisch bietet die passende Bühne fürs Menü. Und wie im Theater nehmen wir als Zuschauer Platz und erwarten den großen Auftritt. Wie bringt man einen Tisch zum Leuchten? Neben glänzendem Porzellan, Kerzen und silbernem Besteck spielen die Lampen eine tragende Rolle. Grundsätzliche Begriffe zum Thema Licht und Wohnen findet Ihr hier bei Schöner Wohnen erklärt. Wir beschäftigen uns weiter mit Beleuchtung am und rund um den Essplatz.
Ein Tisch lässt sich auf vielerlei Weise beleuchten. Zunächst gibt es die klassische Hängelampe, die normalerweise tief hängt und den Tisch flächig beleuchtet. Alternative Methoden, für Helligkeit zu sorgen können aber spannender sein. In Hollywoodfilmen, wo sich die Protagonisten zum Tête-à-Tête im Restaurant treffen, fallen kleine Tischleuchten auf. Oder es gibt auch Stehleuchten, die mit ihren langen Armen bis zur Mitte großer Tafeln reichen können. Vielleicht entscheidet Ihr Euch auch für eine Mischung verschiedener Wege, Euren Tisch zum Leuchten zu bringen. Zunächst wenden wir uns der klassischen Pendelleuchte zu.
Normalerweise hängt sie recht unscheinbar an der Decke und sorgt dafür, dass jeder sein Hacksteak beim Zustechen mit der Gabel trifft: Die Pendel- oder Deckenleuchte ist ein Klassiker über dem Esstisch. Sie sollte hoch genug hängen, um nicht die Sicht zu versperren. Praktisch sind Lampen mit variabel einstellbarer Höhe. Denn sobald man den Esstisch verschiebt oder die Tischplatte auszieht, weil Besuch kommt, muss sich die Lampe neuen Gegebenheiten anpassen können. Das tun nur die wenigsten Deckenleuchten. Wer zwecks Tanzfläche gerne den Tisch ganz aus dem Raum schiebt, sollte hierfür vorgesorgt haben. Eine Schiene an der Decke garantiert die notwendige Flexibilität.

Mir gefallen Hängelampen, die man nach Lust und Laune zusammenstellen kann. So wie es hier bei Halo Circular von Vibia der Fall ist. Die LED-Ringe schweben wie Ufos über der Tischplatte. Jeder Leuchtring lässt sich nach Wunsch platzieren. Die einzelnen Lampen können einzeln oder als Gruppe auch in unterschiedlichen Höhen gestaltet werden. Die LED-Ringe sind dimmbar. Für Tischbeleuchtung ist dies ideal.
Tischlampen sorgen für zusätzliche Akzente oder schaffen es sogar, im Alleingang kleine bis mittlere Tischflächen auszuleuchten. Da die Gäste direkt davor sitzen, solltet Ihr sie besonders sorgfältig auswählen. Ihr Licht sollte blendfrei sein, sie müssen für gute Sicht sorgen und ihr Design sollte zu Eurem Stil passen, denn sie stehen direkt neben dem Porzellan. Ob sich hierbei Postmoderne neben dem Goldrand-Barock-Service gut macht, muss jeder für sich selbst ausprobieren.

Die Tolomeo von Artemide Tolomeo wird vielen besonders als Schreibtischlampe ein Begriff sein. Doch in dieser Version gefällt sie mir auch auf dem Esstisch sehr gut. Sie besitzt einen Arm, an dem ein kleiner Lampenschirm hängt – eine kleine Reminiszenz an die klassischen Deckenleuchten.
Bei den Stehlampen kommen hauptsächlich solche infrage, die mit einem langen Arm weit über den Tisch reichen können. Manchmal macht sich auch eine klassische Stehlampe zusätzlich zu anderer Beleuchtung neben einem Tisch gut. Hier habe ich zwei ungewöhnliche Stehlampen für Euch. Ganz oben seht Ihr den Lichtbogen Halley von Vibia.

Dieses Kunstwerk ist die die Florensis von Artemide. wie eine Blume schmückt sie das Esszimmer und beleuchtet zusätzlich zum Beispiel zu einer Pendelleuchte den Raum. 191 Zentimeter in Stahl erhebt sie sich in die Höhe. In ihrem Innern befinden sich ebenfalls LEDs. Gerade bei schmückendem Licht sollte man sich auf die energiesparenden Effekte von LED verlassen. Das Öko-Institut hält Infos zum Thema bereit.
Alle Lampen gibt es von Lampcommerce, wo Ihr auch diese und weitere Fotos findet.
von Patricia | Sonntag, 31. Januar 2016 | Wohnen und Einrichten
Kampfplatz, Lagerraum, Werkstatt, Salon – eine Küche sollte viele Funktionen vereinen. Noch in den 1970er Jahren hätte man das kaum erwartet. Damals wurden die Küchen in den modernen Vorstadt-Reihenhäusern immer kleiner. In der Zumkunft würde man – so dachte es damals fast jeder – kleine Tabletten in eine Art Mikrowelle legen und das Gerät spuckt ein fertiges Gericht ganz nach Wunsch aus, von der gebratenen Ente bis zum Wackelpudding.Doch alles kam anders. Kochen ist heute Teil des Lifestyles. Dementsprechend geben wir dem Zubereiten von Essen wieder mehr Raum in unseren Wohnungen. Bei mir zu Hause ist die Küche fast so groß wie das Wohnzimme. Dort wo ich den Kochlöffel schwinge, sieht es weniger nach „Clean Design“ aus. Es ist mir wichtig, dass ich sämtlichen Kram, den ich zum Kochen brauche, griffbereit und trotzdem gut verstaut habe. Eine Küche muss unbedingt praktisch sein. Sie sollte sich leicht sauber halten lassen und sie muss toll aussehen. Ich mag Küchen mit Werkstattcharme, die aber gleichzeitig auch gemütlich sein sollten. Das Publikum darf gerne vor dem Essen beim Kochen zusehen. Schließlich wollen Künstler am Herd auch Beachtung finden. Der Essplatz befindet sich bei mir direkt in der Küche. Das stellt mich vor die Herausforderung, zumindest soviel Ordnung zu halten, dass nicht jeder Gast sofort den Ort des Geschehens verlassen möchte. Doch wie versteckt man Geschirrstapel und Vorräte? In meinen Schränken ist nicht für alles Platz und manches muss in Reichweite stehen. Ich kann nicht erst über Leitern bis ganz nach oben klettern, um dort nach dem Salz zu fischen, während die Spaghetti schon bissfest kochen.
Wie gestalte ich einen Arbeitsplatz so, dass ich mich dort wohl fühle und mir alle Aufgaben leicht fallen? Diese Frage haben sich bereits zur genüge Arbeitspsychologen gestellt. Im Studium ist mir in der Wirtschaftspsychologie (das kann ich gar nicht) der Begriff Kaizen begegnet. Warum sollte man nicht, was gut für die Arbeitsplatz-Optimierung ist, auch für seine Wohnung anwenden können? Der japanische Begriff steht für einen stetigen Verbesserungsprozess. Ich werde meine Küche in unterschiedliche Bereiche einteilen, die verschiedene Funktionen erfüllen sollen. Dann werde ich für eine optische Trennung der Bereiche voneinander sorgen. Alles entfernen, was unnötig ist und neu ordnen. Beim Aufräumen können die kreativen Ideen, die mir bei Pinterest begegnet sind, sehr helfen. Doch bevor ich mich ums Innenleben meiner Schränke kümmer, beschäftige ich mich mit dem Äußeren. Welche Möbel sind in der Küche am schönsten? Wie baue ich sie am besten auf? Und meine zentrale Frage: wie verbinde ich den Werkstadtcharakter meiner Traumküche mit der Wohnlichkeit eines Esszimmers? Ich hab mir Inspiration bei Homify geholt.

Eine große Tafel in der Küche ist praktisch, sieht schön aus und bietet Platz für kreative Kochideen. Hier dient sogar die ganze Wand als Tafel. Dafür kann man Tafelfarbe kaufen. Diese gibt es in der gesamten Palette aller möglichen Farben. Am liebsten ist mir das klassische Dunkelgrün so wie ich es noch von der Schultafel kenne. Mit Tafelfarbe lässt sich fast jede Wand streichen. Nach 48 Stunden Trockenzeit ist sie mit Kreide bemalbar und lässt sich feucht abwischen. Für kleinere Flächen eignet sich Tafelfolie. Normalerweise ist Tafellack nicht für Wände in Gebrauch, sondern nur für kleinere Flächen auf Gegenständen oder Möbeln.

Wer alte Möbel hat oder auf Flohmärkten findet, kann ihnen mit farbigen Lacken ein neues Aussehen verleihen. Solche alten Geschirrschränke werden auch übers Internet angeboten. Mattlack lässt sich generell einfach rollen, ohne dass die Oberflächen aufwändig vorbereitet werden müssten.

Schön finde ich es, wenn man seine alten Schätzchen und Fundstücke mit Neuem kombiniert. Dazu würde sich auch solch eine Kücheninsel anbieten. Hier findet sich die ganze Küche mit all ihren Funktionen in der Raummitte wieder. Dampfabzugshauben, die ohne Röhren auskommen, machen sich eleganter. Hier ist es eine frei hängende Abzugshaube. Kunstwerke dieser Art gibt es von Elica, Inwerk, Berbel oder anderen Herstellern.

Zurzeit spielen die meisten Kücheneinrichter sehr gerne mit LED. Es gibt sie als Leiste über oder unterhalb der Arbeitsflächen oder in den Fronttüren verbaut. Wer möchte kann je nach Lust und Laune unter mehreren Farbtönen wählen.

Hier präsentiert sich die Küche in ihrer puren Funktion. Der Essplatz ist deutlich durch eine Theke vom Arbeitsbereich getrennt. Ich mag solches Holz mit erkennbarer Maserung. Sie nimmt hier der Küche ihre Strenge. Trotzdem erinnert mich diese moderne Küche an ein Raumschiff.
Fotos / mit freundlicher Unterstützung von Homify.de
von Patricia | Montag, 4. Januar 2016 | Persönlich
Ich wünsche Euch ein wunderschönes Jahr 2016. Möge Euch der Wind genauso angenehm frisch um die Nase wehen, wie hier den beiden Protagonisten auf meinem Foto. Lasst Euch bitte nicht umpusten, was auch immer kommen mag. Und genießt jeden glücklichen Moment.
Foto: Lifestyle Bunny / Patricia Guzman
von Patricia | Donnerstag, 3. Dezember 2015 | Lifestyle & Kultur, Persönlich
Ich gebe zu, ich hab die überdimensionale Ästhetik der Pirelli-Kalender in den vergangenen Jahren bewundert. Da räkelten sich Kurven – oh ja, der Bezug war für den Reifenhersteller wichtig – vor der Linse. Jetzt haben sich die Kurven verändert. Sie sind immer noch da. Doch sie gehören zu völlig anderen Frauen. Pirelli hat das Projekt für 2016 in die Hände der Fotografin Annie Leibovitz gelegt. Und diese bat Frauen vor die Linse, die im Leben große Leistungen vollbracht haben: die US-Comedian Amy Schumer, die iranische Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat, die Punklegende Patty Smith, Tennisspielerin Serena Williams und auch Modebloggerin Tavi Gevinson. Da große Taten nicht immer mit 20 Jahren schon vollbracht sind, hat sich das Durchschnittsalter der Protagonistinnen nach oben verschoben. Sie sehen super scharf aus. Vielleicht weniger nach Pin-up, aber sehr stark.
Nun werden sicher einige sagen, dass Annie Leibovitz nicht die erste ist, die auf die Idee kam, Brühmtheiten ungeachtet ihres Alters und ihrer Figur als Calender-Girls zu engagieren. Seit einigen Jahren gilt dieser Trend gegen den Trend als schick. Um nicht in Klischees zu verfallen, musste sich Annie Leibovitz etwas einfallen lassen. Und dies ist ihr gelungen: Der Pirelli-Kalender zeigte bisher nackte oder fast nackte Frauen. Annie Leibovitz hat zunächst diese Tradition gebrochen, denn der Textilanteil hat deutlich zugenommen. Und der Stil ihrer Darstellung unterscheidet sich. Bisher räkelten sich die Frauen meist an ungewöhnlichen Orten. Doch im Liegen mit überstrecktem Hals und Hohlkreuz schindet frau weniger Eindruck mit ihrer Persönlichkeit. Annie Leibovitz lässt ihre Protagonistinnen in schlichter Umgebung meist stehen oder sehr aufrecht sitzen. Fast alle richten ihr Gesicht dem Betrachter entgegen. Sie sind kein bisschen bloß gestellt. Fast meint man, der Betrachter müsste die Frauen höflich fragen, ob er einen Blick auf sie werfen darf. Denn ihnen ist offensichtlich der bisher männliche Betrachter völlig egal. Sie haben es nicht nötig. Liebe Männer, ihr seid uns Frauen nicht egal. Wir lieben Euch immer noch, doch wir lieben auch uns selbst.

US-Comedian Amy Shumer mit Kaffeetasse ist am wenigsten bekleidet

Dagegen zeigt sich US-Punkmusikerin Patty Smith in Weste und Stiefeln.

Yoko Ono ist mit ihrer direkten und sehr strengen Art bereits oft angeeckt.

Unbequem ist sicherlich auch Filmemacherin Shirin Neshat, die sich unter anderem auch mit Frauenthemen auseinandersetzt.
Alle Fotos: © Pirelli Kalender 2016 by Annie Leibovitz.
von Patricia | Mittwoch, 2. Dezember 2015 | Events, Wohnen und Einrichten
Ich hab auch schon mal auf einem gesessen – auf einem Eames. Damit ist einer der berühmten Sitzmöbel gemeint, mit denen Ray und Charles Eames im 20. Jahrhundert Furore machten. Mir ist sehr sympathisch, dass sich das Designer-Ehepaar das Wohlbefinden des Menschen als Ziel gesetzt hatte. Auf ihren Stühlen oder Sesseln sitzt es sich recht gemütlich oder praktisch. Das Aussehen richtet sich nach dem Nutzen. Mit dieser Prämisse ebnete der Look der Eames dem schlanken Purismus den Weg. Jetzt widmet sich eine Ausstellung im Londoner Barbican Centre dem kreativen Ehepaar. Übrigens werden beide gleichrangig von den Ausstellungsmachern dargestellt. Bis dato war es üblich, Charles als den kreativen Kopf zu betrachten, dem die Muse, seine Ehefrau beruflich wie privat den Rücken frei hält. Doch da Ray Künstlerin war, liegt nahe, ihren kreativen Anteil an der Arbeit höher zu bewerten. Das freut mich persönlich sehr. Und es zeigt, dass Ehepartner über Jahrzehnte hinweg kreativen Input liefern können.

LONDON, ENGLAND – OCTOBER 20: A general view at The World of Charles and Ray Eames exhibition at the Barbican Art Gallery at Barbican Centre on October 20, 2015 in London, England. The World of Charles and Ray Eames exhibition runs from 21 Oct 15 – 14 Feb 16. (Photo by Tristan Fewings/Getty Images for Barbican Art Gallery)

Bequem, reduziert, elegant. So kennt fast jeder die typischen Stühle von Eames. HIer ist der Stuhl mit einem Frauenakt verziert.

Ray und Charles Eames entwarfen auch andere Gebrauchsgüter wie diesen Spielzeugelefanten, auf dem Kinder sitzen konnten.

Die klassische Psychonalyse-Liege ist ebenfalls vom kreativen Paar. Bis zum 14. Februar 2016 ist die Ausstellung im Barbican Centre zu sehen. Im Londoner Kreativzentrum läuft zurzeit auch ein Weihnachtsmarkt.
Fotos: The World of Charles and Ray Eames, Barbican Art Gallery 2015. Photo Tristan Fewings, Getty Images