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mini

Wer liebt sie nicht: Die perfekt gestylte, strahlend schöne Freundin, die dich auf jeder Party zum Mauerblümchen degradiert.  Aber was tun, wenn der fiese Aufmerksamkeitsstaubsauger kein Mensch, sondern ein Wesen aus Blech und Chrom ist? So absurd es klingen mag: Mein Mini hat mehr Erfolg bei Männern als ich. Beispiel gefällig? Mein Bekannter T. wollte sich gestern von meinem Auto zum Mensaessen abholen lassen. Dass mein Mini nur mit mir zum Date kommt, nahm er wohl in Kauf. Vielleicht ist es für Männer ein Kompliment, wenn Frauen ihre Karre toll finden. Ich dagegen frage mich: Was hat mein Bolide, was ich nicht habe? …

Ich gebe zu: der Lack ist neu, er gibt sich auf der Straße geschmeidig, kann leuchten wie ein Weihnachtsbaum, hat große Kulleraugen und ist mit wenig Sprit zufrieden – allerdings nur solange man mit 30 Stundenkilometern im sechsten Gang fährt. Dafür zickt er beim Anfahren, und um auf die Rückbank zu gelangen, bedarf es der Geschmeidigkeit eines Kunstturners. Wie das Date verlief? T. stand nicht wie verabredet an der Bushaltestelle. Mein Mini hat seinen ersten Korb bekommen. Zum Trost habe ich meiner schönen „Freundin“ die Kühlerhaube getätschelt und mich heimlich gefreut. Wir sind doch nicht so verschieden.