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Trippen

Duisburgs Straßen waren im Mittelalter selten gepflastert, wenn überhaupt gab es einige Holzstege zum Laufen. Darauf türmten sich Unrat, Schlamm und Exkremente, denn weder Abwasserkanäle noch die Duisburger Müllabfuhr sorgten für Sauberkeit. Wer damals seine feinen Schuhe schonen wollte, zog deswegen Überschuhe an, sogenannte Trippen. Das waren Holzschuhe mit Lederriemen, die man über die sehr empfindlichen Schuhe zog. Die Sohle war etwas dicker und bestand meist, wie hier zu sehen ist, aus einem höheren Absatz und einem weiteren Keil auf Höhe des Fußballens. So konnten weder Schmutz noch Kälte an die Füße kommen.

Mittelalterliche Schuhe waren meist aus Stoff gefertigt und verfügten über eine dünne Ledersohle. Das machte das Tragen von Trippen nötig. Diese hier sind im Duisburger Kultur- und Stadthistorischen Museum ausgestellt. Als man sie fand, hatten sich die Lederriemen längst zersetzt, aber die alte Holzsohle ist gut erkennbar. Am Sonntag war ich im Museum und habe dieses Foto geschossen, bevor ich ins Wahllokal rannte und dort meine Kreuze gemacht habe.