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Dass Heidi Klum nicht das gesellschaftliche Frauenbild revolutionieren will, wenn sie in der zehnten Staffel von Germany’s Next Topmodel zum Defilee bittet, dürfte mittlerweile die letzte enttäuschte Zuschauerin bemerkt haben. Und trotzdem: wieder tauchen im Netz die Pamphlete auf übers verfälschte Frauenbild, Mager-Models, geringe mentale Anforderungen und zu viel Äußerlichkeiten. Aber was erwartet Ihr von einem kommerziellen Fernsehsender? Im Grunde ist es völlig egal, wer das Krönchen mit nach Hause nehmen darf, Hauptsache die Werbeplätze sind verkauft. Und das sind sie, sobald Ihr Pamphlete über die TV-Show schreibt, donnerstags vor dem Fernseher sitzt und anschließend den Lippenstift kauf, der in der Sendung angepriesen wird. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber es ist wohl etwas einzuwenden, wenn Heranwachsende sich an solchen TV-Sendungen messen wollen oder sogar messen müssen, weil es die Klassenkameraden auch tun. Es muss Gegenentwürfe zu solchen TV-Shows geben. Deswegen liebe ich die Serie Girls so sehr. Oder Serien wie Masters of Sex oder Mad Men. Mein persönliches Pamphlet zu diesem Thema dürfte Euch womöglich ebenfalls keine sensationelle Neuigkeit geliefert haben. Wie gesagt, wurde zum Thema Germany’s Next Topmodel bereits alles geschrieben. Wenden wir uns lieber einem neuen Thema zu. Wie wäre es mit dem Möchte-Gern-Sado-Maso-Film Fifty Shades of Grey?