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Bisher vermittelte mir der Anblick einer Schrankwand, dass der Bewohner angekommen ist: im Leben und in seinem endgültigen Domizil. Wer sich für eine Schrankwand entschieden hat, zieht nicht mehr spontan von Berlin nach Neuseeland um dort Schafzüchter zu werden. Ein Längenmaß von drei, vier, vielleicht sogar fünf Metern verbietet derartige Auswanderungsträume. Kaum ein Möbelstück symbolisiert Beständigkeit wie dieses. Und wer eine Schrankwand besitzt, hat auch den Hausstand, um ihn darin zu verstauen. Bei Schrankwandbesitzern gibt es den Nudelsalat auf der Grillparty nicht mehr vom Pappteller. Schließlich steht genügend Porzellan in der Schrankwand. Doch was machen Menschen voller Widersprüche wie ich? Ich habe jede Menge Teller, Vasen und Schüsselchen, doch keine Schrankwand. Und trotz meiner kleinen handlichen Möbel ziehe ich nicht nach Neuseeland – habe den Traum vom Leben in weiter Ferne aber nie ganz aufgegeben. Vielleicht sollten wir potenziellen Neuseeland-Auswanderer uns für eine variable Schrankwand entscheiden? Es muss ja nicht gleich Eiche-Rustikal mit schweren Schnitzarbeiten sein. Da gibt es auch Modelle, die weniger wiegen und zarter aussehen.

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Die ersten Schrankwände gab es bereits 1921 von der württembergischen Möbelfabrik Erwin Behr. Richtig populär wurden die großen Möbelstücke in den 1960er Jahren. Auf wenig Raum ließ sich möglich viel verstauen. Damals lebte eine ganze Familie oft auf der Wohnfläche, die heute einer einzigen Person zur Verfügung steht. Die Pro-Kopf-Wohnfläche ist in Deutschland mit über 40 Quadratmetern so hoch wie nie. Dementsprechend ist genug Platz für mehrere Schränke und luftigeres Design. Wir haben viel Raum für kleinere Möbel. Und beim Entwurf für eine Schrankwand kommt es nicht mehr allein auf den Nutzen an. Dies erleichtert mir die Entscheidung. Denn meine Vorbehalte schwinden beim Anblick von variablen Möbeln, bei denen ich mir auch kräftigere Farben vorstellen könnte. Sobald ich mich am Anblick einer knallroten Schranktür satt gesehen habe, tausche ich einfach die Tür in eine kanarienvogelgelbe um. Es ist als keine Entscheidung fürs Leben mehr, sobald eine Schrankwand in die Wohnung kommt. Alles bleibt flexibel, jugendlich, dynamisch. Ich habe eine tolle Schrankwand bei mycs entdeckt, deren Innenraum und Äußeres ich so gestalten kann, wie ich möchte. Ich bräuchte ein CD-Regal, viele Bücherregale und Fächer hinter Türen für Gläser oder Kleinkram. Auch ein Platz für ein Fernseher wäre schön. Mir gefällt Abwechslung sehr gut. Ich würde offene Fächer in Kombination mit Türen und Schubladen wählen. Das ganze darf gerne in Kunterbunt sein. Übrigens ist das System ganz einfach erweiterbar. Die Schrankwand ist nicht mehr das Symbol des Erwachsenseins. Sie bleibt heute „umzugsfähig“ indem man einfach neue Teile hinzukauft oder alte Teile in der neuen Wohnung getrennt voneinander aufstellen kann. In Neuseeland soll man übrigens viel Platz haben – viel Platz für Schrankwände.

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Quelle: Hier findet Ihr einige Infos zur Geschichte der Schrankwand bei Wikipedia.

Fotos / mit freundl. Unterstützung von MYCS