von Patricia | Donnerstag, 13. Februar 2014 | Lifestyle & Kultur

Jubiläumsausgabe der Sports Illustrated-Bikini-Edition
Was wirft man doch gleich der Zeitschrift Sports Illustrated vor? Ihr Frauenbild wäre unrealistisch? Folglich ist es logisch, dass man sich beim Cover-Model für die Jubiläumsausgabe der Bikini-Edition gleich eine Dame aus Plastik holt. Barbie darf das Jubiläumscover zieren und reiht sich fast nahtlos in die Riege ihrer Vorgängerinnen ein. Das waren Heidi Klum, Bar Raffaeli, Laetitia Casta und viele andere Topmodels. Doch nie war eine von ihnen unrealistischer als Barbie. Damit haben sich die Herausgeber tatsächlich einen Superlativ zum 50. Jahrestag geleistet. Und ich wunder mich darüber, dass es anscheinend nichts gibt, was nicht steigerungsfähig wäre. Ein bisschen traurig bin ich schon, denn die Idealmaße von Barbie sind für mich unerreichbar. Vielleicht darf ich mich an Kens breiter Plastikschulter ein wenig ausweinen.
Foto: Cover Sports-Illustrated, Bikini-Ausgabe 2014
von Patricia | Dienstag, 26. Februar 2013 | Lifestyle & Kultur

Barbies bonbonfarbige Plastikwunderwelt bringt bis heute Mädchenaugen zum Leuchten und emanzipierte Mütter zum Verzweifeln. Kaum ein Spielzeug spaltet die Generationen so stark. Gleich 700 Barbie-Puppen sind zu Gast im Stadtmuseum Bergkamen. Dort findet bis zum 6. Oktober 2013 die Ausstellung „Zwischen Alltag und Glamour – Modewelten der Barbie-Puppe“ statt. Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet Ihr hier.
von admin | Donnerstag, 19. Februar 2009 | Mode, Persönlich

Ich nahm mir als kleines Mädchen vor, später mindestens genauso blond und blauäugig zu werden wie Barbie. Das habe ich nie geschafft, wie man sehen kann. Meine Vorbilder haben sich gewandelt, aber Barbie bleibt wie sie ist: schlank mit überlangen Beinen und einem Teint, der nichts über ihr Alter verrät: seit 50 Jahren lächelt Barbie in unsere Kinderzimmer hinein und lässt kleine Mädchen eine irreale Erwachsenenwelt nachspielen. Zu Ehren des runden Geburtstags haben Modedesigner auf der New York Fashionweek den Barbie-Look neu kreiert und der Hersteller Mattel bringt einige Puppen-Klassiker als Sammlerstücke heraus. Beim Anblick hüpfen sogar die Herzen von mittlerweile großen Mädchen.
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von Patricia | Donnerstag, 13. August 2015 | Events, Persönlich
Eine Ausstellung im Londoner Victoria & Albert Museum fordert mit dieser Überschrift ihre Besucher zum Nachdenken heraus. Zwar scheinen wir zu wissen, was Luxus ist, doch kaum ein Begriff ist so dehnbar. Nicht nur zwischen materiellem und ideellem Luxus gibt es einen großen Unterschied. Es ist eine Frage des Standpunkts, ob ein Fahrrad oder ein Bentley Luxus ist. Für mich ist es seltsam, denn diese Bezeichnung kann auf beides zutreffen, obwohl Welten zwischen den Fahrzeugen liegen. Bin ich ein armer Bauer auf dem chinesischen Land für den selbst ein Fahrrad Luxus ist oder der Chef eines großen Industrieunternehmens, der sich zeitlich keine Fahrradfahrt erlauben kann? In jedem Fall – und das war der erste Schritt meiner Überlegungen – ist für mich ein wichtiges Kennzeichen von Luxus die Limitierung. Es ist etwas, von dem es nur wenig gibt. Da auf unserer Welt jede Menge existiert, von dem ich nichts oder nur wenig besitze, muss es mindestens ein weiteres Kennzeichen von Luxus geben: Ich muss es haben wollen. Und was wäre das für mich? Für mich sind stille Phasen Luxus, um einem anderen zuhören zu können. Das können zum Beispiel die reichlich ausschweifenden Geschichten über Einhörner und Sandburgen meiner kleinen Tochter sein, mit ihrem enlosen Wiederholen alles Wichtigem. Natürlich gibt es auch den materiellen Luxus für mich. Nur sehr reiche Menschen können behaupten, Geld spiele keine Rolle. Natürlich zieht mich Extravaganzes an, was genausogut in preiswerter Form funktionieren würden. Wem schmeckt das Essen nicht vom goldenen Löffel besser als von seiner Edelstahlversion?
Was ist für mich Luxus?
- Geld, das überflüssig ist und zur freien Verfügung steht
- Urlaubstage, die man sich völlig grundlos nimmt
- Völlig unnützes Zeug tun
- Zwanzig Runden um den Springbrunnen laufen, weil es das Töchterchen so will
- Einige Jahre ein Auto fahren, das viel zu klein ist und viel zu schnell – ich fahre immer nur langsam
- Etwas Essen, nur weil es schmeckt, nicht weil man Hunger stillen muss
- Fernsehen (Leider hab ich dafür keine Zeit)
- Platz, der überflüssig ist und zur freien Verfügung steht – ich hätte gerne ein Haus mit Fitnesscenter, Kinosaal und selbst denkender Küche
- Ein Swimmingpool mit Schwimmaufsicht – ja, andere dürften auch darin planschen
- Ein Garten mit schönem Wetter
Die Liste ist bei genauerem Hinsehen materieller, als ich es mir eingestehen will. Und das meiste werde ich nie besitzen. Aber ich habe schon viel gelernt: Luxus ist auch der entspannte Verzicht auf Dinge, die man schlichtweg nicht braucht und nicht haben kann. Es ist wunderschön, ohne Verlustängste Windwo-Shopping betreiben zu können. Die Zeiten, in denen ich mich im Spielzeuggeschäft schreiend auf den Boden geworfen habe, weil ich keine Pfirsich-Super-Hawaii-Barbie mit passendem rosa Friseursalon bekam, sind zum Glück vorbei. Heute stehe ich auf der anderen Seite des Verhandlungstisches und merke, dass Geduld Luxus ist.
Fürs Nachdeken virtuell und vor Ort:
What is Luxury?
Ausstellung bis 27. September 2015
Victoria and Albert Museum, London
Foto: Victoria and Albert Museum, London
von Patricia | Dienstag, 2. Juni 2015 | Lifestyle & Kultur
Heute ist Spielzeugtag im Kindergarten. Meine Tochter hat ihr kleines Kuschel-Monster, den Grüffelo als Begleiter gewählt. Sie ist zum großen Teil mit Jungen in ihrer Gruppe befreundet. Und weil Jungs nur Jungen-Sachen gut finden, dürfen weder Barbie noch Feenpuppe Mia mit in den Kindergarten gehen. Zumindest haben die besten Freunde meiner Tochter ihr zuliebe zugegeben, dass sie die Farbe Rosa ein kleines bisschen gut finden. Es tut mir leid, dass niemand die Leidenschaften meiner Tochter teilt. Zwischen dem was wir als weiblich und als männlich bezeichnen gibt es so viele Schattierungen, die wir leider bewusst zu vermeiden versuchen. Niemand wird zur Frau, nur weil er Pink und Glitzer liebt. Doch was wäre eigentlich so schlimm daran, nicht ganz und gar zu einer Seite zu gehören? Brauchen wir für unsere Identität eine klar umrissene Zugehörigkeit?
Anscheinend ja, denn sonst würden nicht so viele über ihr Leben im falschen Körper klagen. Schwer nachzuvollziehen, wie es sich anfühlt. Es muss eine ungeheure Erleichterung sein, was Bruce Jenner jetzt getan hat: Der Olympiagewinner bekennt sich öffentlich zum Dasein als Frau: Bruce ist Caitlyn. Äußerlich vollzog sie damit einen Wandel von einem Extrem zum anderen. Annie Leibowitz fotografierte Caitlyn Jenner fürs Cover der Vanity Fair im Juli 2015. Dazu erscheint ein großer Leitartikel, der inhaltlich bereits auf der Website der Zeitschrift vorgestellt wird. Was darin deutlich wird: Es war ein langer Weg, den Caitlyn gegangen ist. Nach Sportlerkarriere, drei Ehen, sechs Kindern und einem Leben das via TV zum großen Teil in der Öffentlichkeit stattfand, dachten alle, den Menschen dahinter zu kennen. Neben der Zeit ihres olympischen Erfolges waren die Wochen nach dem Bekanntwerden ihrer eigentlichen Geschlchterrolle die besten ihres Lebens. Zum Fototermin mit Anniee Leibowitz sagt Caitlyn: „This shoot was about my life and who I am as a person.“ Egal ob Muskeln oder Higheels – wahrscheinlich war Caitlyn schon immer da. Denn merke: niemand wird zum Mann nur weil er ein Sixpack hat.
Foto: Annie Leibowitz / Caitlyn Jenner für Vanity Fair, Cover im Juli 2015