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Casual Friday: Spaß für große Kinder

Das neue Yps ist da

Yps-Heft

Yps-ComicKnetefinger

Das neue Yps-Heft lag endlich in meinem Briefkasten. Meine überschäumende Freude wurde vom Nachwuchs ein wenig in ihre Schranken verwiesen. Nicht nur die Redaktion des Yps-Heftes hat gemerkt, dass wir erwachsen geworden sind und hat die Inhalte modifiziert. Auch meine Tochter meldet ihre Ansprüche an. Schließlich ist Spielzeug für sie da. Immerhin habe ich noch ein paar Fotos schießen können, bevor sich meine Tochter das Ei-Brett gegriffen hat. Es leistet jetzt seine Dienste als Unterlage für ihre Knete. Die Uhr von Steve Mc Queen zum Selberbasteln habe ich in Sicherheit gebracht. Heute Abend stelle ich mich der Herausforderung und werde sie zusammenkleben.

Fotos: Patricia Guzman / Lifestyle Bunny

Hut mit Krokodil

Lacoste-Hut

Wenn früher unser Nachbar mit seinem schicken Luftkissenrasenmäher über seine perfekte Rasenfläche schwebte, dann trug er grundsätzlich einen dieser Hüte mit Krempe, dazu ein Tuch im Kragen und Gummistiefel – so sah er blenden aus. Sein Hut hatte ein klitzekleines Pepitamuster, das man nur von Nahem sehen konnte. Im Gegensatz zu unserem Nachbarn auf der anderen Gartenseite, mochten wir Kinder ihn. Sobald ich heute einen Hut mit Krempe sehe, erinnere ich mich an unseren Nachbarn, seinen Rasenmäher und seinen durchoptimierten Garten. Meine kleine Tochter hat jetzt auch so eine Kopfbedeckung bekommen. Dass sie damit je eine Wiese zurecht stutzen wird, wage ich zu bezweifeln. Sie ist eher eine Wühlmaus.

Foto: Patricia Guzman / Lifestyle Bunny: Hut von Lacoste

Boss-Ballerinas

Auf meiner Suche nach Ballerinas habe ich mich unter anderem nicht nur extern umgesehen. Ich wagte mich in die dunkelsten Tiefen des heimischen Kleiderschranks und zog diese Schuhe der Marke Hugo Boss hervor, von denen ich heute schwören könnte, ich hab sie niemals, wirklich niemals gekauft. Von alleine können sie sich allerdings nicht in meinen Kleiderschrank verlaufen haben. Dann stellt sich die Frage, wieso ich Ballerinas mit langen Bindebändern und Stoffapplikationen im Makramee-Stil erwerbe. Darauf fällt mir zurzeit keine Antwort ein und ich tröste mich damit, dass sich lange Bindebänder zum Glück unter Hosenbeinen verstecken lassen und kein Mensch aus der Ferne erkennt, dass ich Wolle am Schuh trage. Ich hoffe, dass nie jemand auf die Idee kommt, vor mir auf die Knie zu fallen, solange ich in diesen Ballerinas stehe, sonst offenbart sich mein Fehlkauf. Von Weitem sehen sie besser aus. Immerhin habe ich es bereits bis auf die Straße mit ihnen geschafft. Die Sohle ist allerdings so glatt, dass ich mit Hilfe eines Laternenpfahls kehrt gemacht habe und zur Gummisohle wechselte.

Foto: Patricia Guzman, Lifestyle Bunny

Budapest – zweiter Tag

An unserem zweiten Tag in Budapest spazierten wir nach einem opulenten Frühstück unter anderem durchs jüdische Viertel. Früher konzentrierte sich hier das jüdische Leben der ungarischen Hauptstadt. Mittlerweile leben in den Jugendstilvillen nahe der Oper Gutverdiener aller Art. Vor allem gibt man sich hip. Wirklich ungewöhnliche Cafés und Kneipen bieten die eindrucksvolle Kulisse hierfür.

Nein, dieses Haus war alles andere als marode. Viellmehr hat man den Charme des alten Gemäuers erhalten, trotz umfassender Sanierung. Wer nah genug an die Fassade heran ging, konnte erkennen, dass sie nagelneu war. Dahinter war das große Café, was Ihr oben von innen seht. Vormittags  saßen noch keine Besucher an den Tischen.                                          Koschere Restaurantschilder begrüßen heute wieder den Besucher. Lange sah man dem Stadtteil seinen Ursprung nicht mehr an. Nach Nationalsozialismus und Fall des Kommunismus kehrten auch jüdische Spezialitäten und Lebensweise zurück.

Weitere Fotos gibt es bei Facebook.

Fotos: Patricia Guzman / Lifestyle Bunny

Jeans für Egomanen

Ich habe von meiner Schwester eine Jeans geerbt. Sie hat das gute Stück aus Bangkok mitgebracht und fast nie getragen.  Auf dem Etikett steht „Makes Feeling Important“. Bisher habe ich von dieser besonderen Wirkung noch nichts verspürt. Merkwürdig, dass sie diese Information auf dem Etikett auf der Innenseite verstecken. Das erinnert mich daran, dass man früher hier in Europa Bilder und Medallions von Heiligen an der Unterwäsche feststeckte. Der Vergleich eines egomanischen Spruchs mit Heiligenbildern hinkt. Trotzdem verspricht man sich etwas – von einem genauso wie vom anderen.

Foto: Lifestyle Bunny / Patricia Guzman

Mein Wochenende: Flohmarktverkäufe

Am Wochenende habe ich zum ersten Mal Kleidung auf dem Flohmarkt verkauft. Leider tragen nicht alle Duisburgerinnen meine Größe, wie ich mit Bedauern feststellen musste. Mein Versuch, reich zu werden, scheiterte an divergierenden Essgewohnheiten. Spaß hatte ich an der vielseitigen Klientel. Wir können immerhin behaupten, auf Duisburger Flohmärkten trifft sich die Welt. Da waren Osteuropäerinnen von Russland bis übers Baltikum und Polen vertreten. Roma- oder Sinti-Frauen fragten mich nach Röcken, Türkinnen kauften Oberteile in Braun- und Nude-Tönen, Afrikanerinnen griffen eher zu Mustern. Interessant, wie manche Kulturen ihre Eigenheiten haben und trotzdem hat jeder seinen individuellen Geschmack. Am wenigsten einer gemeinsamen Richtung zuordnen kann man wohl den Stil der Osteuropäerinnen. Da gab es alles – von super schick bis Jogginghose. Unsere Einnahmen investierten wir in Döner – eine typische Duisburger Spezialität.

Foto: Patricia Guzman / Lifestyle Bunny