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Werkstatt oder Thronsaal: Die Küche

Werkstatt oder Thronsaal: Die Küche

Kampfplatz, Lagerraum, Werkstatt, Salon – eine Küche sollte viele Funktionen vereinen. Noch in den 1970er Jahren hätte man das kaum erwartet. Damals wurden die Küchen in den modernen Vorstadt-Reihenhäusern immer kleiner. In der Zumkunft würde man – so dachte es damals fast jeder – kleine Tabletten in eine Art Mikrowelle legen und das Gerät spuckt ein fertiges Gericht ganz nach Wunsch aus, von der gebratenen Ente bis zum Wackelpudding.Doch alles kam anders. Kochen ist heute Teil des Lifestyles. Dementsprechend geben wir dem Zubereiten von Essen wieder mehr Raum in unseren Wohnungen. Bei mir zu Hause ist die Küche fast so groß wie das Wohnzimme. Dort wo ich den Kochlöffel schwinge, sieht es weniger nach „Clean Design“ aus. Es ist mir wichtig, dass ich sämtlichen Kram, den ich zum Kochen brauche, griffbereit und trotzdem gut verstaut habe. Eine Küche muss unbedingt praktisch sein. Sie sollte sich leicht sauber halten lassen und sie muss toll aussehen. Ich mag Küchen mit Werkstattcharme, die aber gleichzeitig auch gemütlich sein sollten. Das Publikum darf gerne vor dem Essen beim Kochen zusehen. Schließlich wollen Künstler am Herd auch Beachtung finden. Der Essplatz befindet sich bei mir direkt in der Küche. Das stellt mich vor die Herausforderung, zumindest soviel Ordnung zu halten, dass nicht jeder Gast sofort den Ort des Geschehens verlassen möchte. Doch wie versteckt man Geschirrstapel und Vorräte? In meinen Schränken ist nicht für alles Platz und manches muss in Reichweite stehen. Ich kann nicht erst über Leitern bis ganz nach oben klettern, um dort nach dem Salz zu fischen, während die Spaghetti schon bissfest kochen.

Wie gestalte ich einen Arbeitsplatz so, dass ich mich dort wohl fühle und mir alle Aufgaben leicht fallen? Diese Frage haben sich bereits zur genüge Arbeitspsychologen gestellt. Im Studium ist mir in der Wirtschaftspsychologie (das kann ich gar nicht) der Begriff Kaizen begegnet. Warum sollte man nicht, was gut für die Arbeitsplatz-Optimierung ist, auch für seine Wohnung anwenden können? Der japanische Begriff steht für einen stetigen Verbesserungsprozess. Ich werde meine Küche in unterschiedliche Bereiche einteilen, die verschiedene Funktionen erfüllen sollen. Dann werde ich für eine optische Trennung der Bereiche voneinander sorgen. Alles entfernen, was unnötig ist und neu ordnen. Beim Aufräumen können die kreativen Ideen, die mir bei Pinterest begegnet sind, sehr helfen. Doch bevor ich mich ums Innenleben meiner Schränke kümmer, beschäftige ich mich mit dem Äußeren. Welche Möbel sind in der Küche am schönsten? Wie baue ich sie am besten auf? Und meine zentrale Frage: wie verbinde ich den Werkstadtcharakter meiner Traumküche mit der Wohnlichkeit eines Esszimmers? Ich hab mir Inspiration bei Homify geholt.

 

Kueche_Tafel

Eine große Tafel in der Küche ist praktisch, sieht schön aus und bietet Platz für kreative Kochideen. Hier dient sogar die ganze Wand als Tafel. Dafür kann man Tafelfarbe kaufen. Diese gibt es in der gesamten Palette aller möglichen Farben. Am liebsten ist mir das klassische Dunkelgrün so wie ich es noch von der Schultafel kenne. Mit Tafelfarbe lässt sich fast jede Wand streichen. Nach 48 Stunden Trockenzeit ist sie mit Kreide bemalbar und lässt sich feucht abwischen. Für kleinere Flächen eignet sich Tafelfolie. Normalerweise ist Tafellack nicht für Wände in Gebrauch, sondern nur für kleinere Flächen auf Gegenständen oder Möbeln.

Kueche_Schrank

Wer alte Möbel hat oder auf Flohmärkten findet, kann ihnen mit farbigen Lacken ein neues Aussehen verleihen. Solche alten Geschirrschränke werden auch übers Internet angeboten. Mattlack lässt sich generell einfach rollen, ohne dass die Oberflächen aufwändig vorbereitet werden müssten.

Kueche_Kochinsel

Schön finde ich es, wenn man seine alten Schätzchen und Fundstücke mit Neuem kombiniert. Dazu würde sich auch solch eine Kücheninsel anbieten. Hier findet sich die ganze Küche mit all ihren Funktionen in der Raummitte wieder. Dampfabzugshauben, die ohne Röhren auskommen, machen sich eleganter. Hier ist es eine frei hängende Abzugshaube. Kunstwerke dieser Art gibt es von Elica, Inwerk, Berbel oder anderen Herstellern.

Kueche_LED

Zurzeit spielen die meisten Kücheneinrichter sehr gerne mit LED. Es gibt sie als Leiste über oder unterhalb der Arbeitsflächen oder in den Fronttüren verbaut. Wer möchte kann je nach Lust und Laune unter mehreren Farbtönen wählen.

Kueche_raumschiff

Hier präsentiert sich die Küche in ihrer puren Funktion. Der Essplatz ist deutlich durch eine Theke vom Arbeitsbereich getrennt. Ich mag solches Holz mit erkennbarer Maserung. Sie nimmt hier der Küche ihre Strenge. Trotzdem erinnert mich diese moderne Küche an ein Raumschiff.

Fotos / mit freundlicher Unterstützung von Homify.de

Ray und Charles Eames im Londoner Barbican Centre

Ray und Charles Eames im Londoner Barbican Centre

Ich hab auch schon mal auf einem gesessen – auf einem Eames. Damit ist einer der berühmten Sitzmöbel gemeint, mit denen Ray und Charles Eames im 20. Jahrhundert Furore machten. Mir ist sehr sympathisch, dass sich das Designer-Ehepaar das Wohlbefinden des Menschen als Ziel gesetzt hatte. Auf ihren Stühlen oder Sesseln sitzt es sich recht gemütlich oder praktisch. Das Aussehen richtet sich nach dem Nutzen. Mit dieser Prämisse ebnete der Look der Eames dem schlanken Purismus den Weg. Jetzt widmet sich eine Ausstellung im Londoner Barbican Centre dem kreativen Ehepaar. Übrigens werden beide gleichrangig von den Ausstellungsmachern dargestellt. Bis dato war es üblich, Charles als den kreativen Kopf zu betrachten, dem die Muse, seine Ehefrau beruflich wie privat den Rücken frei hält. Doch da Ray Künstlerin war, liegt nahe, ihren kreativen Anteil an der Arbeit höher zu bewerten. Das freut mich persönlich sehr. Und es zeigt, dass Ehepartner über Jahrzehnte hinweg kreativen Input liefern können.

 

LONDON, ENGLAND - OCTOBER 20: A general view at The World of Charles and Ray Eames exhibition at the Barbican Art Gallery at Barbican Centre on October 20, 2015 in London, England. The World of Charles and Ray Eames exhibition runs from 21 Oct 15 - 14 Feb 16. (Photo by Tristan Fewings/Getty Images for Barbican Art Gallery)

LONDON, ENGLAND – OCTOBER 20: A general view at The World of Charles and Ray Eames exhibition at the Barbican Art Gallery at Barbican Centre on October 20, 2015 in London, England. The World of Charles and Ray Eames exhibition runs from 21 Oct 15 – 14 Feb 16. (Photo by Tristan Fewings/Getty Images for Barbican Art Gallery)

LONDON, ENGLAND - OCTOBER 20: A general view at The World of Charles and Ray Eames exhibition at the Barbican Art Gallery at Barbican Centre on October 20, 2015 in London, England. The World of Charles and Ray Eames exhibition runs from 21 Oct 15 - 14 Feb 16. (Photo by Tristan Fewings/Getty Images for Barbican Art Gallery)

Bequem, reduziert, elegant. So kennt fast jeder die typischen Stühle von Eames. HIer ist der Stuhl mit einem Frauenakt verziert.

 

 

LONDON, ENGLAND - OCTOBER 20: A general view at The World of Charles and Ray Eames exhibition at the Barbican Art Gallery at Barbican Centre on October 20, 2015 in London, England. The World of Charles and Ray Eames exhibition runs from 21 Oct 15 - 14 Feb 16. (Photo by Tristan Fewings/Getty Images for Barbican Art Gallery)

Ray und Charles Eames entwarfen auch andere Gebrauchsgüter wie diesen Spielzeugelefanten, auf dem Kinder sitzen konnten.

28. The World of Charles and Ray Eames, Barbican Art Gallery. Photo Tristan Fewings_Getty Images

Die klassische Psychonalyse-Liege ist ebenfalls vom kreativen Paar. Bis zum 14. Februar 2016 ist die Ausstellung im Barbican Centre zu sehen. Im Londoner Kreativzentrum läuft zurzeit auch ein Weihnachtsmarkt.

Fotos: The World of Charles and Ray Eames, Barbican Art Gallery 2015. Photo Tristan Fewings, Getty Images

Sitzen im Ball

Sitzen im Ball

Wer beim Entspannen zumindest thematische Nähe zum Sport sucht, kann in diesen Lounge-Sesseln herrlich sitzen. Sie sehen aus wie Bälle. Und zwar detailgetreu wie ein großes Abbild aus verschiedensten Sportarten: Fußball, Basketball oder für die vornehmeren unter Euch gerne auch als Golf- oder Tennisball. Beim Einlochen würden sie zwar stecken bleiben, aber fürs Ausruhen sind sie zum Glück groß genug. Dazu passend gibt es einen Fußhocker. Die Lounge-Mögel gibt es von Lento.

Sessel_Vitage_Fussball

Ein bisschen Vintage-Ambiente: Wie beim Fußball-Vorbild ist bei diesem Lounge-Chair die Hülle aus Leder.

Sessel_Baseball

Auch Baseball ist vertreten. Wie bei diesem Sessel.

Sessel_Tennisball

Und hier nimmt man im Tennisball Platz.

Sessel_Golfball

Oder auch im Golfball lässt es sich sitzen.

Fotos: Lento

Was sind eigentlich Boxspringbetten?

Was sind eigentlich Boxspringbetten?

Im Märchen legt die Königin ihrer zukünftigen Schwiegertochter eine winzige Erbse unter sämtliche Matratzen und Decken. Denn eine wahrhaftige Prinzessin würde selbst durch die dickste Matratze winzige Unebenheiten spüren. Doch an einem Boxspringbett sollte dieser Test scheitern. Denn allein die Höhe beweist, es ist mehr als eine Matratze, auf der sich die Prinzessin in diesem Fall bettet. Das auffälligste Merkmal von Boxspringbetten sind ihre beiden übereinander liegenden Matratzen, auf denen oft noch ein zusätzlicher Topper liegt. Anstelle eines Lattenrosts ist unten eine dicke Matratze mit Federung und darüber eine dünnere mit Federkern. Das macht diese Art von Betten weicher und sorgt dafür, dass es sich trotzdem nicht darin schläft wie in einem Pudding. Denn gute Boxspringbetten sind vor allem elastisch.

Namensgeber ist die untere Matratze, die Box, die in Wirklichkeit ein Holzrahmen mit Bonnellfedern ist. Umgangssprachlich würde man diese auch als Sprungfedern bezeichnen. Wer wirklich gut schlafen möchte, sollte sich bei Boxspringbetten in der mittleren bis höheren Preiskategorie umsehen. Denn wenn gespart wird, dann an der Federung der Box und das macht sich deutlich bemerkbar. Bei preiswerten Modellen ist in der Box oft gar nichts, sie ist leer. Es handelt sich eigentlich nur um ein Podest für die obere Matratze und das Bett verdient die Bezeichnung Boxspringbett nicht. Empfehlenswert sind zwei Grundvarianten des Boxspringbettes: Die obere Matratze ist aus flexiblem Viscoschaum, Kaltschaum oder Latex und mit Taschenfederkern ausgestattet. In der Box sind Bonellfedern. Bei der zweiten Variante ist wieder ist die obere Matratze aus Viscoschaum, Kaltschaum oder Latex und Bonellfedern. In der Box befinden sich ebenfalls Bonellfedern. Weitere Informationen, Grafiken mit Querschnitten durch Matratzen und alles, was man sonst fürs Kuscheln und Schlafen braucht, findet Ihr hier bei Dormando.

Durch den Verzicht auf ein Lattenrost verteilt sich das Gewicht gleichmäßiger auf die Liegefläche. Spezielle Liegepostionen werden nicht unterstützt, was bewegungsfreudige Menschen nicht weiter stören dürfte. Boxspringbetten überzeugen vor allem durch ihre imposante Erscheinung und die Höhe. Viele Modelle haben eine Liegefläche, die fast einen Meter über dem Boden liegt. Ich werde nie vergessen, wie ich mein Hotelzimmer am Flughafen in Toronto betreten habe und eine Riesen-Fensterwand zum Rollfeld und ein irres Bett erblickte. Ich lag gemütlich eingekuschelt vor den Flugzeugen. Die Fenster waren übrigens von außen verspiegelt. Falls ihr gerade in einem der Flugzeuge gesessen habt, konntet Ihr mich nicht in meinem Boxspringbett liegen sehen. Weil es so schön war, möchte ich mir seitdem ein Boxspringbett zulegen – und eine Fensterwand mit Flugzeugen davor.

Foto: © Petra Bork / pixelio.de

Mit freundlicher Unterstützung von Dormando.de

 

 

Fotos in Riesengroß

Fotos in Riesengroß

Mit den Fotos der Landschaften und Städte nehme ich immer ein bisschen Urlaub mit nach Hause. Seit Freitagnachmittag bin ich zurück und genieße noch ein wenig die Erinnerungen. Meine Tour führte mich erst beruflich nach München, dann nach Slowenien und dann zu einem Abstecher nach Kroatien. Wie versprochen bekommt Ihr heute ein paar meiner persönlichen Highlights zu sehen. Noch denke ich darüber nach, welche Bilder ich mir klassisch auf Fotopapier bestelle. Vor meinem Urlaub habe ich bei Daniel und Nina zu Hause einige wunderschöne Urlaubsfotos aus Japan bewundern können, die die beiden auf riesige Leinwände haben ziehen lassen. Da in unserer Wohnung noch viele leere Wände sind, wäre das auch etwas für uns. Fotos sind individueller als fertig gekaufte Poster und Ihr könnt Euren Gästen zu jedem Wandbild eine Geschichte erzählen. Solche Fotos könnt Ihr beispielsweise beim Müller-Fotoservice bekommen. Hier zeige ich Euch zunächst die Bilder aus dem Vintgar-Tal, eines der wichtigsten Natur-Sehenswürdigkeiten Sloweniens. Bis zu 300 Meter tief hat sich der Radovna-Fluss in den Fels gebraben. Zum großen Teil steigen die Wände fast senkrecht nach oben. Ein schmaler Holzsteg führt am Wasser entlang. Füs Tal ist ein Eintrittsgeld fällig, mit dem man eine Versicherung abschließt. Selbst bei leichteren Unfällen muss die Bergrettung kommen. Ihr solltet für Euren Spaziergang festere Schuhe tragen und schwindelfrei sein. Ansonsten ist keine außergewöhnliche Trekking-Kondition nötig.

Vintgar_Tal_Steg

Die Schlucht ist nur über einen Holzsteg zugänglich, der direkt an der Felswand klebt. Mal fließt das Wasser in der Tiefe, mal ist es zum Greifen nahe.

Flusslauf_Vintgar

Ein typischer Bergfluss mit Wasserfällen und starker Strömung

Bled_See_Insel

Weitere Fotos findet Ihr auf meinem Instagram-Account.

Fotos: Lifestyle Bunny / Patricia Guzman , mit freundlicher Unterstützung von Müller-Fotoservice

Kuscheln mit Ikea?

Ikea Schweiz hat den Literaturkritiker Hellmuth Karasek um eine Rezension ihres auflagenstarken Katalogs gebeten. Und der Schöngeist hat seinen Job souverän erledigt. Das ist weniger amüsant als vielleicht erwartet. Denn er trifft den Kern des Werkes: Ikea begegnet den Kataloglesern auf einer sehr persönlichen Ebene. Schließlich soll es in diesem Buch um unseren Intimbereich gehen: ums Zuhause. Wer in mein Schlafzimmer blickt und mir Tipps geben möchte, wie ich besser schlafen kann, darf selbstverständlich „Du“ zu mir sagen. Auch mit einer Auflage von fast 220 Millionen Exemplaren soll ich das Gefühl haben, persönlich gemeint zu sein. Karasek distanziert sich und döst lieber ohne Ikea-Katalog. „Was fehlte dem Buch, wenn es ein schöngeistiger Roman wäre?“ (Oh ja, das ist der korrekte Konjunktiv.) Ich stimme zu, es fehlt alles und trotzdem blättere ich gerne in diesem Bilderbuch.