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Der Schuh-Hut

Ein Wiedersehen am vergangenen Wochenende: Ausnahmsweise zeigte der Fernsehsender Arte Terry Gilliams Geniestreich Brazil nicht mitten in der Nacht. Ich liebe diesen Film, weil die Dialoge wunderbar geschrieben sind und so gut zum Look des Filmsets und der Kostüme passen. Der Kontrast zwischen Sam Lowry und seiner exzentrischen Mutter Ida ist so riesig wie sein Wunsch, ihrem Einfluss zu entfliehen. Umso bunter sie auftritt, um so grauer wird ihr Sohn. Ida Lowry dreht alles ins Gegenteilige um: Schönheitsoperationen machen die Mutter jünger, während ihr Sohn dank Erfahrungen reift. Selbst bei einem Restaurantbesuch kehrt Ida das Unterste zuoberst und trägt einen Hut in Schuhform. Regisseur Terry Gilliam war übrigens zunächst Zeichner der kurzen Trickfilmsequenzen bei den Produktionen der Komikergruppe Monty Python.

Moritz Waldemeyer: Kleider aus Licht

Mika

Sänger Mika mit Lichtkrone

Der deutsche Designer Moritz Waldemeyer bringt Mode zum Leuchten. Seine Zutat fürs Outfit besteht aus LEDs und Laser. Moritz sieht sich selbst als Tüftler. Er lötet und klebt kleine Lämpchen in und auf Kleider. Bühnenkünstler wie der Sänger Mika profitieren von der strahlenden Aura, die ihnen Moritz Waldemeyer verleiht. Weiter geht es mit Text, Video und Linktipps unten nach dem Klick …

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Von Feen und Geistern

Cosplay-Kostüm

Die Jahreszeit des Verkleidens ist wieder angebrochen und mit ihr der Traum, ab und zu jemand ganz anderes sein zu können. Cosplayer tun dies viel konsequenter. Sie haben ein konkretes Vorbild vor Augen, ihre Figur aus einem Manga oder Anime, in die sie sich verwandeln. Mich faszinieren die blauen Haare, spitzen Ohren, ausgestellten Röcke oder Riesenschleifen. Die Kostüme stimmen oft bis ins Detail und viele Cosplayer sehen aus, als wären sie frisch aus den Buchseiten eines Manga geschlüpft. Danny Choo hat Bilder von Cosplayern aus aller Welt in seiner Onlinegalerie gesammelt.

Idee via Nerdcore.

Ein Krönchen für mich

H&M_Diadem

Schon immer davon geträumt, eine Prinzessin zu sein? Wie ich bereits zu Karneval geschrieben habe, durfte ich mich als kleines Mädchen nie als Prinzessin verkleiden. Womöglich wollte meine aufgeklärte Mutter mich mit diesem Verbot vor den Abgründen einer Mädchenexistenz zwischen rosa Tüll und Glitzerkrönchen bewahren. Also erschien ich als Fünf- oder Sechsjährige in Kostümen, die eine visualisierte Auseinandersetzung mit Missständen unserer Gesellschaft darstellten. Ich war die mit dem uncoolen Kostüm zwischen den Cowboys und Prinzessinnen.  Für alle, die wie ich ungelebte Träume nachholen müssen, gibt es dieses Prinzessinnenkrönchen von H & M.

Foto: H & M

Die Kunst des Weglassens: Voilà Coco Chanel

In den meisten Kleidern des Jugendstils konnten Frauen ausschließlich mit Contenance ein Tässchen Tee auf der Sofakante genießen, nicht aber die Welt erobern. Wer als Dame der Oberschicht das Geld dafür hatte, trug reichlich Rüschen, Volants und Korsett. Coco Chanel holte die überhöhte Frau mit kürzeren Röcken und praktischeren Schnitten zurück auf die Erde. Die junge Modeschöpferin erkannte, dass weniger Schmuck kein Verlust der Eleganz bedeutete. Chanelkostüm oder Hosenanzug, gesteppte Handtasche und lange Kunstperlenschnüre wurden die Insignien der freien Frau der 20er Jahre. Ab 1921 rochen Frauen nicht mehr nach Blümchen, sondern dank Chanel №5 endlich erwachsener. Weiter mit Fotos und Text geht es unten nach dem Klick …

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