Auf die Frage zur Jahreswende, was bleibt und was ich der Welt der Zukunft zu hinterlassen gedenke, fällt mir nicht besonders viel ein. Als ich vor Weihnachten meine fertig gebackenen Plätzchen in die große Blechdose füllen wollte, klebten dort am Boden noch ihre Vorgänger vom vergangenen Jahr. Ich hatte damals ein ungünstiges Rezept für meine Backschöpfungen benutzt und Freunde und Verwandte weigerten sich, ihre Zähne daran zu wetzen. Zugegeben, die Kekse sind so hart, dass sie womöglich noch in zehn oder 100 Jahren in der Dose liegen könnten. Ich hinterlasse der Welt weder Epen noch Sinfonien, aber zumindest etwas zu knabbern.
Was ich in diesem Jahr machen werde:
Den Plätzchenbauch abtrainieren
Allen Raucherfreunden das Rauchen abgewöhnen. Ich selbst würde mir nie so ein kostspieliges Hobby zulegen.
Weiter Bloggen
Ein neues Blogdesign machen lassen
Schöne Ideen für Postings endlich umsetzen, auch wenn sie teils aufwendig sind
Meinen Fotoapparat besser kennenlernen
Mindestens eine Reise machen und davon berichten
Mich mit alten Freunden treffen
Meine Küche weiter renovieren
Einen neuen Teppich kaufen
Zur re:publica nach Berlin fahren
Andere Blogger treffen
Das Kulturhauptstadtjahr genießen
Bessere Plätzchen backen
Das Bild oben stammt von einem Spaziergang, den ich heute im Duisburger Stadtwald gemacht habe. Wie Ihr sehen könnt, haben wir hier im Ruhrpott reichlich Schnee. Ich wünsche Euch ein glückliches Jahr 2010 und würde mich freuen, wenn Ihr ein bisschen Zeit des Neuen Jahrs mit Lesen meines Blogs verbringen würdet.
Greifen Frauen bei Technik zu allem, was pink ist und glitzert? An dieser Frage haben sich bereits Laptophersteller die Zähne ausgebissen. Das kann den Brenner-Fotoversand nicht davon abhalten, mit dem zehnseitigen Katalog Foto-Lady in dieselbe Falle zu tappen. Bei tragbaren Computern sind für Frauen die Anzahl der Gigabytes des Speichers interessanter als die der Kristallsteinchen auf dem Deckel. Dass ich meine Kamera nicht passend zum Outfit wähle, dürfte klar sein. Ich fotografiere mit Leidenschaft und bin auf der Suche nach einem Objektiv in der Brennweite 17 bis 50 Millimeter oder 55 Millimeter mit Bildstabilisator und mache mich bei Foto-Lady auf die Suche.
Allem Schönen und Edlen aufgeschlossen
Das Heft attestiert allen Frauen „besondere Wahrnehmung für Schönheit, Harmonie und Symmetrie …“ Das sind Worte, wie sie in „Welt der Frau“ zu lesen sind. Nur erschien die Zeitschrift im Jahr 1909. Der Text verspricht „Elegante Foto-Handtaschen aus feinstem Leder, luxuriöse Kameras, Handschlaufen aus reinem Silber – alles für Ihren großen Auftritt!“ Wo bleibt mein Objektiv?
Wir sind keine Technik-Dummchen
Hübsche Accessoires sollen mich über fehlende Technik hinwegtrösten, aber ich mag mir mein schönes Magnesiumgehäuse nicht so recht mit Silberkettchen vorstellen. Einige Kompaktkameras werden vorgestellt – in Blau, Silber oder Rot. Die Autoren glauben, ich würde die Modelle nur anhand bunter Farben unterscheiden können. Ich bin kein Technik-Dummchen. Ich breche nicht in Tränen aus, sobald das Wort Brennweite fällt und nein, mit meiner Spiegelreflexkamera bin ich nicht überfordert. Mein 17 bis 55 Millimeter Traum-Objektiv – mit Bildstabilisator, was auch bei richtig großer Blende noch scharf bleibt – werde ich im Männerkatalog suchen.
Solventer Geschäftsmann mittleren Alters, ungebunden und flexibel da Freiberufler sucht Engel fürs Glücklichsein. Ich bin gut aussehend, Bartträger, etwa zwanzig Zentimeter groß, knackig sportlich mit zartem Kern. Mein Stil ist elegant, zeitlos und ich kleide mich bevorzugt in Rot. Auf internationalem Parkett fühle ich mich wohl. Ich würde mich über eine geflügelte Begleitung auf meinen zahlreichen Geschäftsreisen freuen. Da ich hauptsächlich per Privatschlitten reise und anspruchsvolle Kunden habe, solltest Du ein offenes Wesen haben und Schnee mögen. Meine Tätigkeit beschränkt sich hauptsächlich auf die Winterzeit. Den Sommer über werden wir gemeinsam auf meiner Privatinsel dahinschmelzen. Wenn Du Appetit bekommen hast, melde Dich bitte bei meinen Assistenten Ruprecht und Rudolph. Herzlichen Dank.
Wer beim Anblick von Sonderangeboten seine Contenance verliert und beherzt zuschlägt, ist ein Siegertyp. Schließlich geht es darum, für ein paar Euro weniger, Designerschuhe am Fuß baumeln zu haben. Wir haben schon manche Schlacht am Grabbeltisch oder vor dem Supermarktregal ausgetragen. Für den Ernstfall trainieren wir in Kickboxseminaren und Karatekursen. Im weitesten Sinne dient so etwas unserer Selbstverteidigung. Ein Jammer nur, dass nach dem Kampf die Glückmomente über ein neues Outfit so kurz sind und ich dafür so lange arbeiten muss. Das hat auch Becky im Film Shopaholic feststellen müssen. Die Story erzählt in Knallbunt von einem eigentlich ernsten Thema. Wer es mit der Handlung nicht allzu genau nimmt, kann sich damit ein Weilchen nett amüsieren. Übrigens: Am Samstag standen in Düsseldorf die ersten Käufer der Jimmy-Choo-Kollektion um 5 Uhr morgens vor der Tür von H&M, der Laden hat erst um 10 Uhr geöffnet. Ist das verrückt?
Die Mode versucht oft, farblich mit der Natur gleichzuziehen. In diesem Herbst dominieren Brombeertöne bei den aktuellen Kollektionen. Mich faszinieren eher die strahlenden Gelbtöne und dazwischen hin und wieder ein knallendes Rot. Ich bin über den Duisburger Friedhof am Sternbuschweg gelaufen, habe mich bei diesen Fotos vom Wetter inspirieren lassen und am vergangenen Montag meine Küche gestrichen. Decke und Wände sind weiß, nur die Fensterseite ist Knallrot geworden – passend zum Herbst, wie ich finde. Jetzt fühlen sich meine Arme so an, als würden sie rechts und links über den Boden schleifen und ich muss zum Trinken die Tasse mit beiden Händen zum Mund führen. Früher habe ich sechs sieben Stunden täglich Theater-Prospekte grundiert. (Das sind die hinteren riesigen Leinwände auf der Bühne). Aber die waren am Boden festgenagelt und hingen nicht über meinem Kopf. Ich wünsche Euch ein wunderschönes Herbstwochenende. Und drückt mir bitte die Daumen, dass ich mir am Wochenende wieder selbstständig die Zähne putzen kann. Unten nach dem Klick gibt es weitere Herbstfotos von meinem Spaziergang und ein Bild meiner Küchenwand …
Eine grundlegende Voraussetzung fürs Bloggerdasein ist die Affinität zum eigenen Ich. Lieben Dank an Mia von Stylekingdom, dem Blogkönigreich für Mode. Sie hat mir einen Kreativ Blogger Award verliehen und ich streub mich willig und stürze mich mit wohligem Grunzen aufs neuerliche Outen von sieben Geheimnissen. Hier die Details aus meinem Leben:
1. Ich erzähle allen Leuten, dass das Spiel mit Schärfe und Unschärfen in meinen Fotos gewollt und am Stil Peter Lindberghs orientiert ist. In Wirklichkeit muss das Objektiv meines Fotoapparats dringend justiert werden, es schielt nämlich.
2. Ich habe für drei Konzerne hintereinander gearbeitet, deren Name mit dem Buchstaben B beginnt.
3. An meinem ersten Zwölfzeiler (das sind die Artikelwinzlinge in der Tageszeitung) habe ich einen ganzen Tag lang geschrieben.
4. Ich kann nicht Scheiße sagen, ohne rot zu werden – ich merke gerade, dass ich selbst beim Schreiben dieses Unwortes meine Farbe wechsle.
5. Ich rede mit Pflanzen. Die interessantesten Gesprächspartner sind Orchideen.
6. Ich habe mal für eine ZDF-Gameshow mit einem 40-Tonnen-Lader (Leergewicht) gekegelt. Das Fahrzeug durfte den Parkplatz nicht verlassen, weil es keine Zulassung für den deutschen Straßenverkehr hatte. Auf der Ladefläche lag eine Kugel, mit der ich mehrere Meter hohe Kegel umgerollt habe. Seitdem halte ich mich für eine gute Tiefladerfahrerin.
7. Ich rede gerne. Wenn ich einmal in Schwung komme, höre ich nicht mehr damit auf.
7.1 Der Inhalt meiner Tasche ist mir peinlich. Heute Nachmittag werde ich trotzdem ein Foto davon schießen.
Und weil ich mich immer revanchiere, geht der Kreativ Blogger Award an die Kackblogger Dirk und Britt.
Ich bin Patricia Guzman. Seit 2008 blogge ich und hab mich bereits davor den Kiosk rauf und runter geschrieben. Lifestyle Bunny ist mein privates Blog über Mode, Lifestyle-Kultur und Einrichtung. Ich liebe schöne Dinge, die ich aber nicht unbedingt selbst besitzen muss. Ich bin keine Shopping-Queen, sondern finde das bewusstem Erleben von Design spannend und hoffe, Euch dafür begeistern zu können. Herzlich Willkommen.